US-Justizministerium erhebt Kartellbeschwerde gegen Visa
Der Generalstaatsanwalt Merrick Garland wirft dem Finanzriesen vor, mit seinen hohen Gebühren die Preise fast aller Produkte zu beeinflussen. Wie wird sich diese Situation in Zukunft entwickeln?
Ein Finanzgigant im Visier der Justiz
Visa, das bekannte Finanzunternehmen, steht im Rampenlicht – jedoch nicht aus den Gründen, die man erwarten könnte. Das US-Justizministerium (DOJ) hat kürzlich eine Antitrust-Klage gegen das Unternehmen eingereicht. Das DOJ wirft Visa vor, ein Monopol auf den Debitkartenmarkt zu halten und überhöhte Gebühren von Banken und Händlern zu verlangen, die letztlich auf die Verbraucher umgelegt werden.
Eine gescheiterte Übernahme
Die Lage spitzte sich zu, als Visa versuchte, die Fintech-Start-up Plaid für 5,3 Milliarden Dollar zu übernehmen. Das DOJ blockierte jedoch diesen Schritt und behauptete, dass die Übernahme eine wettbewerbsrechtliche Bedrohung eliminieren würde, die Visas starke Kontrolle über den Debitmarkt herausfordert.
Trotz des Rückzugs von Visa ein Jahr später, um weitere rechtliche Komplikationen zu vermeiden, setzte das DOJ seine Untersuchung von Visas Geschäftspraktiken fort.
Ein „Netzwerk von Ausschlussvereinbarungen“
Laut DOJ hat Visa ein „Netzwerk von Ausschlussvereinbarungen“ mit Banken und Unternehmen eingerichtet, um seine Marktdominanz zu stärken und jeglichen potenziellen Wettbewerb zu ersticken.
Generalstaatsanwalt Merrick Garland erklärte, Visa habe „illegal Macht angesammelt, um Gebühren zu erheben, die weit über dem liegen, was in einem wettbewerbsorientierten Markt möglich wäre“.
Visa verteidigt sich
Angeklagt von diesen Vorwürfen, bleibt Visa standhaft. Julie Rottenberg, Generalanwältin von Visa, erklärte Engadget gegenüber, dass die Klage des DOJ „unbegründet“ sei und dass das Unternehmen entschlossen sei, sich vor Gericht vehement zu verteidigen.
Sie betonte, dass Visa „nur einer von vielen Wettbewerbern in einem wachsenden Debitmarkt ist, auf dem neue Akteure erfolgreich sind“. Visa ist daher bereit, zurückzuschlagen und seine Marktposition zu verteidigen.