Außergewöhnlich gut erhaltene Wollnashorn-Mumie in Sibirien entdeckt

Letzten Sommer stießen sibirische Goldsucher in Sakha auf eine sensationelle Entdeckung: eine mumifizierte Wollnashornleiche, konserviert durch den einzigartigen Permafrost der Region, die wertvolle Einblicke in die Prähistorie bietet.
Atemberaubende Entdeckung im sibirischen Eiskeller
In Sibirien, bekannt für seine extrem kalten Bedingungen, wurde eine sensationelle Entdeckung gemacht. Im Distrikt Oïmiakon, einem der unwirtlichsten Orte der Welt, wurde ein perfekt erhaltener Kadaver eines Wollnashorns gefunden. Fotos des Kadavers haben die Neugier der wissenschaftlichen Gemeinschaft geweckt, und Experten haben sich schnell organisiert.
Wissenschaftliche Seltenheit
Ein Team der Nordöstlichen Föderalen Universität (NEFU) in Jakutsk eilte zum Fundort, um das Horn des Tieres zu bergen, ein außergewöhnlicher Fund, da die Weichteile intakt geblieben sind. „Das ist äußerst selten,“ betonte Maxim Cheprasov, Leiter des Mammutmuseumslabors der NEFU. Tatsächlich ist es erst das fünfte Mal in der Geschichte, dass Weichteile dieser Art gefunden wurden, was wertvolle Informationen über dieses prähistorische Wesen liefert.
Neuer Wollnashornfossil in hervorragendem Zustand entdeckt!https://t.co/useXIqKva2
— Pedro Henrique Tunes (@PedroHTunes) August 5, 2024
Das Wollnashorn: Ein verschwundener Riese
Das Wollnashorn herrschte während des Pleistozäns, zwischen 2,6 Millionen Jahren und 11.700 Jahren vor unserer Zeit, über die Erde. Sie erschienen vor etwa 300.000 Jahren und verbreiteten sich über die weiten Steppen Nord-Eurasiens. Doch mit dem Ende der letzten Eiszeit schrumpfte ihr Lebensraum allmählich, bis sie vor etwa 10.000 Jahren ausstarben, Opfer des Klimawandels und der Zunahme menschlicher Aktivitäten.
Ein Schatz an Informationen für die Wissenschaft
Dieser außergewöhnliche Fund ermöglicht es Forschern der NEFU, diese ausgestorbene Art detailliert zu studieren. Das biologische Alter, das Geschlecht und die Lebensbedingungen des Exemplars können aufgrund der Qualität seiner Erhaltung bestimmt werden. Zudem könnte die DNA des Tieres, konserviert im Permafrost wie in einer Zeitkapsel, beispiellose Einblicke in die Biologie, Ökologie und Evolution des Wollnashorns bieten.
Diese Entdeckung ist Teil der breiteren Bemühungen der NEFU, die Megafauna Sibiriens zu erforschen. Kürzlich wurde auch eine 44.000 Jahre alte Wolfs-Mumie aus dem Permafrost geborgen. Diese Forschungen erweitern unser Verständnis der vergangenen Biodiversität.