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Der syrische Präsident Ahmad al-Chareh in Frankreich: Worüber Macron und er verhandeln

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Par Benjamin,  veröffentlicht am Mai 7, 2025 um 9:08 Uhr, geändert am Mai 7, 2025 um 15:31 Uhr.

Der syrische Präsident Ahmad al-Chareh ist zu einem offiziellen Besuch in Frankreich, wo er Emmanuel Macron treffen wird. Dieses Treffen rückt diplomatische und strategische Fragen rund um die Beziehungen zwischen Paris und Damaskus in den Vordergrund.

Tl;dr

  • Erster Besuch von Ahmed al-Chareh in Paris nach Machtwechsel.
  • Frankreich fordert Garantien zu Stabilität und Terrorbekämpfung.
  • Anhaltende Gewalt und internationale Skepsis gegenüber Syriens Kurs.

Frankreichs Erwartungen an Damaskus

Die französische Regierung zeigt sich angesichts der ersten Europareise von Ahmed al-Chareh, dem neuen Präsidenten Syriens, gleichermaßen wachsam wie hoffnungsvoll. Nach der Abdankung von Bachar al-Assad im Dezember 2024 übernimmt eine islamistische Koalition unter der Führung von al-Chareh die politische Übergangsphase. Der Empfang am Mittwoch, dem 7. Mai 2025, in Paris ist daher weit mehr als ein diplomatisches Signal – er gilt als Testfall für die Beziehungen zwischen Syrien und den europäischen Staaten.

Sicherheitslage bleibt fragil

Gerade im Vorfeld des Treffens, das ab 17:15 Uhr zwischen Emmanuel Macron und seinem syrischen Amtskollegen stattfinden soll, betont Frankreich die Notwendigkeit klarer Zusagen. Präsident Macron will «die Unterstützung Frankreichs für den Aufbau eines freien, stabilen und souveränen Syriens bekräftigen, das alle gesellschaftlichen Gruppen einschließt». Doch Worte allein reichen Paris nicht: Von zentraler Bedeutung sind Fortschritte bei der inneren Sicherheit sowie die Einbindung aller Minderheiten – vor allem mit Blick auf den benachbarten Libanon. Schon seit Februar wurde jede Einladung nach Paris an Bedingungen wie eine inklusive Regierungsbildung und konkrete Sicherheitsgarantien geknüpft. Während einige Maßnahmen in diese Richtung erkennbar sind, herrscht weiterhin Zurückhaltung hinsichtlich einer tatsächlichen Öffnung des Machtapparates.

Anhaltende Gewalt erschwert Annäherung

Die Situation vor Ort bleibt angespannt. Im März kam es zu Massakern mit rund 1 700 Todesopfern, insbesondere aus der alaouitischen Minderheit. Kämpfe mit drusischen Milizen sowie Berichte verschiedener NGOs über Menschenrechtsverletzungen verstärken Zweifel daran, wie viel Kontrolle die Übergangsregierung in Damaskus tatsächlich über extremistische Gruppen ausübt. Zudem sorgten jüngste israelische Luftangriffe nahe des Präsidentenpalastes für zusätzliche Unsicherheit – laut Angaben aus Tel Aviv handelte es sich um «ein klares Signal an das syrische Regime» angesichts Übergriffen gegen Drusen-Gruppen.

Eine kurze Übersicht zentraler Herausforderungen:

  • Sanktionen: Lockerung steht weiter zur Debatte.
  • Terrorismusbekämpfung: Internationale Erwartungen bleiben hoch.
  • Zivilschutz: Humanitäre Bedenken dominieren westliche Reaktionen.

Blick auf das internationale Parkett

Der Verlauf dieses Staatsbesuchs wird von vielen Seiten genau beobachtet: Die syrische Präsidentschaft sprach nach israelischen Angriffen von einer «sérieuse escalade dangereuse», während die UNO einen sofortigen Waffenstillstand forderte. Letztlich hängt die weitere Annäherung zwischen Syrien und Europa maßgeblich davon ab, ob es gelingt, skeptische Beobachter durch glaubwürdige Taten zu überzeugen – ein Balanceakt mit ungewissem Ausgang, dessen Folgen weit über die Landesgrenzen hinausreichen könnten.

Le Récap
  • Tl;dr
  • Frankreichs Erwartungen an Damaskus
  • Sicherheitslage bleibt fragil
  • Anhaltende Gewalt erschwert Annäherung
  • Blick auf das internationale Parkett
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