Téhéran restreint l’accès au web face à la menace de cyberattaques israéliennes

Im Iran wird der Zugang zum Internet derzeit eingeschränkt, um sich besser gegen mögliche Cyberangriffe aus Israel zu schützen. Die Behörden reagieren damit auf eine wachsende Bedrohungslage und versuchen, die nationale Infrastruktur abzusichern.
Tl;dr
- Internet stark eingeschränkt, besonders ausländische Dienste betroffen.
- Maßnahme wegen erhöhter Spannungen mit Israel.
- Zivilbevölkerung leidet unter Kommunikationsproblemen und Zensur.
Spannungen im digitalen Schatten: Irans Internet unter Druck
In den vergangenen Tagen haben Millionen Menschen im Iran mit massiven Problemen beim Zugang zu zentralen Online-Diensten zu kämpfen – eine Entwicklung, die viele überrascht, andere indes kaum erstaunt. Besonders stark betroffen sind ausländische Plattformen wie der beliebte Messenger WhatsApp, deren Nutzung erheblich erschwert oder sogar komplett blockiert wird.
Nach übereinstimmenden Berichten von The New York Times und NBC News geht diese Einschränkung direkt auf das Konto der iranischen Regierung. Deren Sprecherin, Fatemeh Mohajerani, erklärte, Ziel sei es, « die Netzstabilität angesichts feindlicher Cyberangriffe zu sichern ». Hinter dieser offiziellen Erklärung verbirgt sich jedoch ein komplexeres Geflecht politischer und sicherheitstechnischer Motive.
Kritische Phase im Iran-Israel-Konflikt
Nicht ohne Grund findet diese Maßnahme in einem Umfeld wachsender Spannungen zwischen dem Iran und Israel statt. Seit Wochen verschärft sich der Ton zwischen den beiden Ländern – nicht nur rhetorisch, sondern auch digital. Laut Analysen des IT-Sicherheitsunternehmens Kentinc, das von NBC News zitiert wurde, kam es bereits am 17. Juni gegen 17:30 Uhr (Ostküstenzeit) zu einem drastischen Einbruch der Internetverbindungen.
Bemerkenswert ist jedoch: Einwohner berichten davon, dass die Schwierigkeiten schon einige Tage zuvor begannen. Immer mehr Regionen waren von Mobilfunknetzen abgeschnitten; selbst VPNs – bislang ein Rettungsanker gegen digitale Zensur – sind mittlerweile schwer nutzbar.
Zivilgesellschaft zahlt den Preis restriktiver Maßnahmen
Was bedeutet das für die Bevölkerung? Viele Iraner stehen vor alltäglichen Herausforderungen: Sie können kaum noch mit Familienmitgliedern in Kontakt treten, besonders in Krisenzeiten; Warnmeldungen bei Angriffen erreichen sie nur verzögert oder gar nicht. Auch Navigationsdienste wie jene von Google sind vielfach lahmgelegt.
Stattdessen rät die Regierung zur Nutzung des eigenen nationalen Systems, des sogenannten N.I.N.. Damit sind zwar bestimmte offizielle Messenger erreichbar – doch verbreitet herrschen Zweifel an Datenschutz und Vertraulichkeit dieser Angebote.
Zunehmende Offensive im digitalen Raum
Die Defensive ist nicht alles: Laut dem Cybersicherheitsunternehmen Radware, das gegenüber The Verge Stellung nahm, intensivieren sich seit einer israelischen Attacke auf Teheran die Gegenangriffe aus dem Iran deutlich. Dabei werden laut Experten Informationen amerikanischer Wähler gestohlen oder gezielt bestimmte Wählergruppen eingeschüchtert – Methoden, die bereits aus früheren Auseinandersetzungen bekannt sind.
So steht am Ende weniger der geopolitische Schlagabtausch im Vordergrund als vielmehr das Schicksal der einfachen Bürger, deren Alltag durch die anhaltenden Beschränkungen zunehmend beeinträchtigt wird.