Menü
24matins.de24matins.de
  • Deutschland
    • Kultur
    • Politik
    • Sport
    • Technik
    • Wirtschaft
  • Welt
Welt

Warum Griechenland – und besonders Kreta – immer wieder von Erdbeben erschüttert wird

Welt
Par Benjamin,  veröffentlicht am Mai 23, 2025 um 13:11 Uhr, geändert am Mai 23, 2025 um 13:11 Uhr.

Griechenland wird regelmäßig von Erdbeben erschüttert, besonders die Insel Kreta ist betroffen. Diese Häufigkeit ist auf die geografische Lage des Landes am Schnittpunkt mehrerer tektonischer Platten im östlichen Mittelmeerraum zurückzuführen.

Tl;dr

  • Erdbeben der Stärke 6,1 vor Kreta registriert.
  • Keine Verletzten, Tsunami-Alarm vorsorglich ausgelöst.
  • Griechenland bleibt durch aktive Plattentektonik besonders gefährdet.

Ständiges Risiko: Das seismische Erbe Griechenlands

Wer in Griechenland lebt, weiß es: Das Land ist immer wieder Schauplatz von Erdbeben. Am Donnerstag, dem 22. Mai 2025, bebte erneut die Erde – diesmal ereignete sich das Beben der Stärke 6,1 südlich von Kreta, weit draußen im Meer. Trotz dieser beachtlichen Kraft blieb das Festland verschont: Das Epizentrum lag mit rund 68 Kilometern ungewöhnlich tief und fernab der Küste. Die Sorge war dennoch spürbar, als vorsichtshalber sogar eine Tsunami-Warnung aktiviert wurde – zum Glück aber mussten keine Verletzten gemeldet werden.

Tektonische Ursachen – Warum gerade hier?

Doch warum kommt es in dieser Region immer wieder zu solchen Erschütterungen? Geologen wie Yann Klinger vom IPGP/CNRS führen dies auf die komplexe Bewegung der tektonischen Platten zurück. Konkret schiebt sich hier die afrikanische Platte unter die eurasische – ein Prozess namens Subduktion. Anschaulich beschreibt Klinger das so: « C’est un peu comme si deux personnes essayaient de pousser deux planches de bois l’une contre l’autre », erklärt er und hebt hervor, dass bei zunehmendem Druck irgendwann ruckartig nachgegeben wird – genau dann entstehen diese gefürchteten Erdbeben.

Ein weiterer Faktor: In Griechenland finden sich zahlreiche sekundäre Bruchlinien, die das Land zusätzlich verwundbar machen. So wundert es kaum, dass Experten betonen: « C’est même l’une des zones les plus actives d’Europe en termes de sismicité ». Wer genauer hinschaut, erkennt schnell – auch Nachbarländer wie die Türkei, aber ebenso der ferne Japan, sind Teil eines globalen Netzwerks seismischer Aktivität.

Sicher leben trotz ständiger Bedrohung?

Im internationalen Vergleich relativiert Klinger allerdings: « Au Japon, les magnitudes sont généralement supérieures. Un séisme comme celui de Tōhoku en 2011 — magnitude supérieure à 9 — n’est pas envisageable ici.» Für die Bevölkerung bedeutet das zwar ein gewisses Grundrisiko – doch katastrophale Ausmaße wie im Fernen Osten sind in Hellas bislang ausgeblieben.

Was folgt nun? Experten bleiben zurückhaltend: Zwar könne man mit Nachbeben rechnen, deren Häufigkeit und Intensität jedoch lasse sich nicht prognostizieren. Der Seismologe Guy Sénéchal fasst es so zusammen: « Aucun signe précurseur ne permet d’anticiper précisément un séisme ou ses répliques…»

Bauen gegen den Schrecken – Anpassung als Alltag

Trotz all dieser Unsicherheit zeigt sich der griechische Alltag erstaunlich pragmatisch: Über Jahre hinweg wurden Baustandards und Schutzmaßnahmen konsequent angepasst. Dank dieses Know-hows blieben dramatische Folgen meist aus – so auch diesmal. Ein Stück Normalität im Schatten mächtiger Naturkräfte; eine stille Bestätigung für gelebte Resilienz.

Le Récap
  • Tl;dr
  • Ständiges Risiko: Das seismische Erbe Griechenlands
  • Tektonische Ursachen – Warum gerade hier?
  • Sicher leben trotz ständiger Bedrohung?
  • Bauen gegen den Schrecken – Anpassung als Alltag
  • Über uns
  • Verwaltung von persönlichen Daten
  • Deutschland
  • France
  • United Kingdom
  • España
© 2025 - Alle Rechte der Seiteninhalte vorbehalten 24matins.de