Alltägliche Gewohnheit könnte Risiko für Hämorrhoiden deutlich steigern

ADN
Eine alltägliche Gewohnheit, die von vielen Menschen oft unterschätzt wird, steht im Verdacht, das Risiko für Hämorrhoiden um die Hälfte zu erhöhen. Neue Untersuchungen werfen damit ein Schlaglicht auf bislang wenig beachtete Alltagsrisiken.
Tl;dr
Unterschätztes Risiko durch digitale Gewohnheiten
Dass das Smartphone selbst im Badezimmer zum ständigen Begleiter geworden ist, scheint kaum noch jemanden zu überraschen. Doch eine neue Untersuchung, erschienen in der Fachzeitschrift PLOS ONE, wirft einen kritischen Blick auf diese Routine: Wer sich von seinem Handy auch auf der Toilette nicht trennen kann, riskiert offenbar seine Gesundheit – konkret steigt das Risiko für Hämorrhoiden signifikant.
Kernbefunde einer aktuellen Studie
Im Rahmen ihrer Recherche haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler insgesamt 125 Erwachsene beobachtet, die sich einer Koloskopie unterzogen. Sie werteten detaillierte Fragebögen aus, in denen neben Ernährungsgewohnheiten oder sportlicher Aktivität vor allem die Nutzung des Smartphones während des Toilettengangs abgefragt wurde. Rund zwei Drittel der Befragten gaben an, regelmäßig am Handy zu sein, während sie auf der Toilette sitzen. Das Entscheidende: Dieses Verhalten verlängerte die Sitzdauer erheblich – oft mehr als fünf Minuten – und hatte damit direkte Auswirkungen auf die Gesundheit des Enddarms. Statistisch zeigte sich: Die Wahrscheinlichkeit für Symptome wie Juckreiz oder Schmerzen war bei regelmäßiger Smartphone-Nutzung um ganze 46 % erhöht.
Warum verlängertes Sitzen schadet
Medizinisch erklärbar wird dieser Zusammenhang durch den dauerhaften Druck auf die Blutgefäße im Bereich des Afters. Anders als bei der natürlichen Hockhaltung bleibt beim entspannten Surfen im Sitzen eine erhöhte Spannung bestehen. Hinzu kommt: Viele moderne Toiletten bieten dem Beckenboden wenig Unterstützung, was die Belastung weiter verstärkt. Überrascht hat die Forscherinnen und Forscher besonders, dass nicht allein starkes Pressen problematisch ist – schon ein längerer Aufenthalt genügt.
Praktische Tipps zur Vorbeugung
Mehrere Faktoren erklären diese Entscheidung:
Angesichts von Millionen jährlicher Behandlungen und enormen Kosten erscheint es ratsam, einen Moment innezuhalten: Ein Verzicht aufs Handy während kurzer Momente privater Ruhe könnte sich langfristig als kluge Investition in die eigene Darmgesundheit erweisen. Manchmal bestätigt eben auch die Wissenschaft ganz alltägliche Warnungen unserer Großeltern.