Brautjungfern: Erfolgreiche Frauenkomödie mit Kultstatus und Überraschungseffekt

Apatow Productions / PR-ADN
Die US-Komödie „Bridesmaids“ überraschte Kritiker und Publikum gleichermaßen mit ihrem Humor, Frauenpower und kommerziellen Erfolg – ein seltener Triumph für eine weiblich dominierte Ensemble-Komödie im oft männergeprägten Genre.
TL;DR
- Schwacher Start ließ das Studio am Erfolg zweifeln.
- Bouche-à-oreille verhalf „Bridesmaids“ zum Welterfolg.
- Keine Fortsetzung geplant, Kultstatus bleibt bestehen.
Verhaltener Auftakt unter hohem Erwartungsdruck
Die Komödie „Bridesmaids“ von Apatow Productions startete 2011 mit einem unerwartet niedrigen Einspielergebnis und sorgte damit im Haus von Universal Pictures zunächst für Ernüchterung. Obwohl mehr als 32 Millionen Dollar investiert worden waren, spülte das Startwochenende lediglich 26 Millionen in die Kassen – eine Enttäuschung angesichts der Konkurrenz durch Blockbuster wie Thor. Selbst die Hauptdarstellerin und Co-Autorin Kristen Wiig erinnert sich an die wenig zuversichtliche Stimmung: Nach dem ersten Wochenende habe man intern bereits mit dem Projekt abgeschlossen.
Sorgen und Ängste hinter den Kulissen
Die Skepsis zog sich weit über das Management hinaus. Auch Regisseur Paul Feig, der später mit Melissa McCarthy weitere Erfolge feierte, sprach rückblickend von enormer Anspannung im kreativen Team. Zahlreiche Drehbuchautorinnen setzten ihre Hoffnungen auf den Film – sein Ausgang galt als wegweisend für zukünftige weiblich geführte Komödien in Hollywood. Feig erinnerte sich bei einer Diskussion auf dem SXSW-Festival daran, wie kritisch jedes Detail beurteilt wurde und wie groß die Angst vor einem Flop war.
Mehrere Faktoren erklären diese kollektive Unsicherheit:
- Anhaltender Pessimismus des Studios bis kurz vor Kinostart,
- Mäßiges Feedback nach ersten Testvorführungen,
- Befürchtung, dass ein Scheitern weibliche Komödien zurückwerfen könnte.
Boom dank Mundpropaganda und bleibender Kultstatus
Entgegen aller Erwartungen entwickelte sich „Bridesmaids“ durch positives Wort-zu-Mund-Feedback zum internationalen Kassenschlager. Letztlich standen fast 288 Millionen Dollar weltweit zu Buche – ein Riesenerfolg für Produzent Judd Apatow. Die Chemie zwischen Wiig und ihren Mitstreiterinnen, allen voran die oscar-nominierte Nebenrolle von Melissa McCarthy, erntete Lob bei Kritikern wie Publikum gleichermaßen.
Zukunft ohne Fortsetzung – ein Phänomen bleibt einzigartig
Trotz des Triumphs blieb es bei einem Einzelstück: Wie Kristen Wiig kürzlich betonte, gab es nie ernsthafte Gespräche über eine Fortsetzung; die Geschichte sei für sie abgeschlossen. Wer dennoch mehr vom kreativen Duo Wiig-Mumolo erleben möchte, findet mit „Barb and Star Go to Vista Del Mar“ eine würdige Alternative. Über Plattformen wie Netflix fasziniert „Bridesmaids“ weiterhin neue Generationen – als Paradebeispiel dafür, dass ein zurückhaltender Start keineswegs das letzte Kapitel bedeuten muss.