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Große Studie zeigt, warum viele Erwachsene auf Sex verzichten

Gesundheit
Par 24matins.de,  veröffentlicht am September 19, 2025 um 10:00 Uhr, geändert am September 19, 2025 um 10:01 Uhr.
Gesundheit

Eine aktuelle Untersuchung mit 400.000 erwachsenen Teilnehmern liefert neue Erkenntnisse darüber, weshalb einige Menschen auf Sex verzichten. Die Studie beleuchtet verschiedene Beweggründe und zeigt relevante Zusammenhänge zwischen Abstinenz und persönlichen Lebensumständen auf.

Tl;dr

  • Rund 1 % der Erwachsenen bleibt sexuell inaktiv.
  • Vielschichtige Ursachen: Genetik, Umfeld, individuelle Lebenswege.
  • Studie fordert vorurteilsfreie Diskussion über sexuelle Abstinenz.
  • Sexuelle Inaktivität: Ein gesellschaftliches und wissenschaftliches Phänomen

    In vielen westlichen Gesellschaften nimmt Sexualität einen prominenten Stellenwert ein, sowohl als Teil individueller Identität als auch im kollektiven Diskurs. Dennoch gibt es eine Gruppe von Erwachsenen, die niemals intime Erfahrungen gemacht hat – eine Tatsache, die nach wie vor neugierig macht und viele Fragen aufwirft. Wer sind diese Menschen? Und wie lassen sich ihre Lebenswege erklären?

    Weitreichende Studie liefert neue Einblicke

    Eine international angelegte Untersuchung unter Leitung von Laura Wesseldijk, Abdel Abdellaoui, Karin Verweij (Amsterdam UMC) und Brendan Zietsch (The University of Queensland) hat erstmals systematisch das Phänomen der sexuellen Abstinenz analysiert. Dafür wurden fast 400.000 Briten im Alter zwischen 39 und 73 Jahren sowie über 13.000 Australier zwischen 18 und 89 befragt. Das zentrale Ergebnis: Etwa ein Prozent der befragten Männer und Frauen gab an, noch nie Geschlechtsverkehr gehabt zu haben.

    Mehrere Faktoren erklären diese Entscheidung:

  • Höherer Bildungsgrad, hohe Intelligenz und frühes Tragen von Brillen waren bei Betroffenen häufiger zu finden.
  • Sie fühlten sich häufiger einsam oder nervös und berichteten von weniger Glücksmomenten.
  • Niedriger Alkohol- oder Drogenkonsum; bei Männern auch geringere Muskelkraft.
  • Soziale Umgebung ist nicht alles

    Interessant erscheint, dass auch das soziale Umfeld Einfluss nimmt – aber eben nicht ausschließlich. So leben sexuell inaktive Männer vermehrt in Gegenden mit einem geringeren Anteil an Frauen. Außerdem ist der Anteil in Regionen mit hoher Einkommensungleichheit auffällig erhöht, ein Muster, das bereits aus amerikanischen „incel“-Foren bekannt ist.

    Gleichwohl greift es zu kurz, allein dem sozialen Milieu die Verantwortung zuzuschieben. Genetische Analysen zeigen zwar keine spezifischen „Zölibatsgene“, aber immerhin etwa 15 Prozent der Unterschiede können auf genetische Faktoren zurückgeführt werden. Bemerkenswert: Es existieren genetische Überschneidungen mit Eigenschaften wie Introversion, Autismus-Spektrum-Störungen oder Anorexie; hingegen besteht eine negative Verbindung zu Suchtverhalten.

    Moralische Urteile behindern wissenschaftlichen Fortschritt

    Letztlich bleibt offen, ob Unzufriedenheit Ursache oder Folge des Mangels an Intimität ist – oder ob bewusste Enthaltsamkeit („Asexualität“) vom ungewollten Alleinsein zu unterscheiden ist. Die Studie betont jedoch: Nur eine vorurteilsfreie Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglicht eine differenzierte Betrachtung fernab üblicher Stigmatisierungen – und dies ist sowohl für die Wissenschaft als auch für unsere Gesellschaft von zentraler Bedeutung.

    Le Récap
    • Tl;dr
    • Sexuelle Inaktivität: Ein gesellschaftliches und wissenschaftliches Phänomen
    • Weitreichende Studie liefert neue Einblicke
    • Soziale Umgebung ist nicht alles
    • Moralische Urteile behindern wissenschaftlichen Fortschritt
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