Jair Bolsonaro nach kurzfristigen Atemproblemen ins Krankenhaus eingeliefert

Der frühere brasilianische Präsident Jair Bolsonaro musste nach Atemproblemen, bei denen er etwa zehn Sekunden lang keine Luft bekam, in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Sein Gesundheitszustand ist derzeit Gegenstand ärztlicher Beobachtung.
Tl;dr
Kritischer Gesundheitszustand des ehemaligen Präsidenten
In den späten Abendstunden des 16. auf den 17. September 2025 wurde Jair Bolsonaro, der frühere Staatschef von Brasilien, nach einem akuten gesundheitlichen Zusammenbruch in eine Klinik in Brasilia eingeliefert. Sein ältester Sohn, Flavio Bolsonaro, informierte die Öffentlichkeit via X (ehemals Twitter) darüber, dass sein Vater unter einer heftigen Schluckaufattacke litt, begleitet von Erbrechen und einem dramatischen Blutdruckabfall. Laut Flavio war die Situation so bedrohlich, dass der Ex-Präsident für beinahe zehn Sekunden nicht mehr atmete – ein Zustand, der eine engmaschige ärztliche Überwachung unumgänglich machte.
Langanhaltende medizinische Probleme und Folgen eines Attentats
Nicht zum ersten Mal gerät der mittlerweile über siebzigjährige Politiker wegen seiner Gesundheit in die Schlagzeilen. Die Nachwirkungen eines Messerangriffs während des Wahlkampfs 2018 lasten weiterhin schwer auf dem Körper von Bolsonaro. Wiederholte chirurgische Eingriffe waren seitdem notwendig – zuletzt im April dieses Jahres, als ihn eine komplizierte Operation am Bauch beinahe drei Wochen im Krankenhaus hielt. Noch am vergangenen Sonntag verließ er kurzzeitig seinen Hausarrest, um sich einer Hautbiopsie zu unterziehen. Mehrere Faktoren erklären diese anhaltenden Beschwerden:
Zunehmender juristischer Druck und politische Unsicherheit
Die ohnehin angespannte gesundheitliche Lage wird durch gravierende rechtliche Entwicklungen überschattet. Denn am Donnerstag zuvor verhängte der Oberste Gerichtshof von Brasilien eine Strafe von 27 Jahren Gefängnis gegen den Rechtspolitiker – ihm wird vorgeworfen, nach seiner Wahlniederlage gegen Lula da Silva einen Umsturzversuch initiiert zu haben. Allerdings bleibt die tatsächliche Inhaftierung zunächst ausgesetzt, da Rechtsmittelverfahren noch nicht abgeschlossen sind.
Anhaltende Unterstützung und verschärfte Sicherheitsmaßnahmen
Im Umfeld des Krankenhauses ist die Nervosität spürbar gestiegen: Bereits am Dienstagnachmittag sorgten Angehörige der Justizpolizei für verstärkten Schutz rund um das Gebäude. Unterdessen bat seine Ehefrau, Michelle Bolsonaro, öffentlich ihre Anhänger darum, weiter für ihren Mann zu beten. Gleichzeitig wächst auf sozialen Plattformen der Ruf nach einer umfassenden Amnestie für den Ex-Präsidenten und hunderte seiner Mitstreiter, die mit dem gescheiterten Putschversuch in Verbindung gebracht werden. So bleibt angesichts schwerwiegender juristischer wie auch gesundheitlicher Probleme offen, welchen Weg das Schicksal für den einstigen rechten Hoffnungsträger Brasiliens bereithält.