Japan: Warnung vor möglichem „Megabeben“ nach Erdstoß der Stärke 7,1

Aufgrund eines erhöhten Risikos hat der Premierminister beschlossen, seine geplante Reise nach Zentralasien abzusagen.
Das Gespenst eines Megabebens verfolgt Japan
Japan befindet sich in Alarmbereitschaft. Erstmals seit der Einführung eines Warnsystems nach dem verheerenden Erdbeben von 2011 warnen Experten vor einem möglichen Megabeben. Diese alarmierende Diagnose folgt kurz nach einem Erdstoß der Stärke 7,1, der den Süden des Landes erschütterte.
Premierminister Fumio Kishida sagt seine Reise ab
Angesichts dieser Bedrohung hat der Regierungschef, Fumio Kishida, seine geplante Reise nach Zentralasien abgesagt. Er erklärte: «Als Premierminister, der die oberste Verantwortung für das Krisenmanagement trägt, habe ich beschlossen, mindestens eine Woche in Japan zu bleiben».
Eine gefährliche geographische Lage
Japan, gelegen an der Konvergenz mehrerer tektonischer Platten entlang des pazifischen Feuerrings, verzeichnet etwa 1.500 Erdstöße pro Jahr, die meisten davon von geringer Stärke. Trotz strenger erdbebensicherer Baunormen und der Sensibilisierung der Bevölkerung für Notfallmaßnahmen, schwebt die Gefahr eines verheerenden Erdbebens stets über dem Land.
Eine sehr reale Gefahr
Zwei Experten des Fachnewsletters «Earthquake Insights» betonen: «Obwohl die Vorhersage von Erdbeben unmöglich ist, steigt die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Bebens generell nach einem Erdstoß». Laut diesen Wissenschaftlern, obwohl das Risiko eines weiteren Erdbebens zunimmt, bleibt es insgesamt gering. Dennoch schätzen Regierungsmodelle, dass es eine 70%ige Chance gibt, dass ein Megabeben Japan in den kommenden Jahrzehnten trifft, was potenziell fast 300.000 Menschen an der Pazifikküste bedroht.
Die Realität dieser Prognosen hat das Land bereits getroffen. Am 1. Januar kamen mindestens 318 Menschen bei einem heftigen Erdbeben im Zentrum des Landes ums Leben. Der tragische Rekord bleibt das Erdbeben der Stärke 9 im März 2011, das einen Tsunami auslöste und etwa 20.000 Tote oder Vermisste forderte.