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LSD: Eine Einzeldosis lindert laut Studie Angstzustände über mehrere Monate hinweg

Gesundheit
Par 24matins.de,  veröffentlicht am September 7, 2025 um 22:12 Uhr, geändert am September 7, 2025 um 22:13 Uhr.
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Eine aktuelle Studie zeigt, dass bereits eine einmalige Gabe von LSD dazu beitragen kann, Angstzustände über einen Zeitraum von bis zu drei Monaten deutlich zu lindern. Forscher sehen darin neue Ansätze für die Behandlung psychischer Erkrankungen.

Tl;dr

  • LSD zeigt neue Wirksamkeit bei generalisierter Angststörung.
  • Kritik an Studiendesign und Nebenwirkungen bleibt bestehen.
  • Medizinische Zulassung von LSD wird intensiv diskutiert.
  • LSD zwischen Stigma und medizinischer Hoffnung

    Der LSD-Wirkstoff, einst Symbol der Gegenkultur und vielerorts gesetzlich geächtet, erlebt derzeit eine bemerkenswerte Renaissance im wissenschaftlichen Diskurs. Während in den 1960er-Jahren vor allem Subversion und kulturelle Sprengkraft assoziiert wurden, rücken nun potenzielle Anwendungen in der Medizin in den Vordergrund. Nicht zuletzt haben neue Studien der Biotechfirma MindMed, veröffentlicht im renommierten Journal of the American Medical Association, eine Debatte über die therapeutischen Möglichkeiten des Stoffes neu entfacht.

    Studie: Deutliche Linderung bei Angstsymptomen

    Das jüngste Forschungsprojekt unterschied sich dabei grundlegend von früheren Ansätzen: Statt einer Kombination aus Psychotherapie und Substanzgabe erhielten rund 200 Probanden mit leichter bis schwerer generalisierter Angststörung ausschließlich eine Einzeldosis von 100 Mikrogramm LSD oder ein Placebo. Bereits nach drei Monaten berichteten etwa zwei Drittel der Teilnehmenden von einer spürbaren Verbesserung ihrer Symptome, nahezu die Hälfte fühlte sich sogar vollständig befreit.

    Mehrere Faktoren erklären diese Entwicklung:

  • Keine begleitende „Talking Cure“ wie früher üblich.
  • Einmalige, kontrollierte Dosierung unter ärztlicher Aufsicht.
  • Beachtliche Zahl von Teilnehmern mit anhaltender Symptomlinderung.
  • Kritische Stimmen und methodische Grenzen

    Doch trotz dieser positiven Zwischenergebnisse werfen Experten berechtigte Fragen auf. Ein Hauptkritikpunkt betrifft das sogenannte „Blinding“: Viele Versuchspersonen erkannten rasch, ob sie das Medikament erhalten hatten oder nicht – was die Objektivität beeinträchtigen könnte. Darüber hinaus bleibt ein Restrisiko erheblicher Nebenwirkungen wie intensive Halluzinationen oder Übelkeit bestehen. Die Einschätzung, ob diese Nebenwirkungen durch die erlebte Linderung gerechtfertigt sind, fällt weiterhin unterschiedlich aus.

    Blick in die Zukunft: Zulassung und gesellschaftliche Akzeptanz?

    Vor dem Hintergrund wachsender Befürwortung durch Persönlichkeiten wie RFK Jr. und anderen politischen Akteuren wächst der Druck auf Behörden, psychedelische Therapien für bestimmte Patientengruppen – beispielsweise Veteranen – offiziell zuzulassen. Dennoch mahnen Wissenschaftler wie Frederick Barrett vom Johns Hopkins University Center for Psychedelic & Consciousness Research, strenge klinische Standards einzuhalten: Nur solide Studienprotokolle könnten letztlich den tatsächlichen Nutzen sowie Risiken solcher Behandlungen klären.

    Die nächsten Jahre werden zeigen, ob LSD den Sprung aus der Subkultur dauerhaft ins Repertoire moderner Psychiatrie schafft – oder doch lediglich als medizinisches Experiment Erinnerung bleibt.

    Le Récap
    • Tl;dr
    • LSD zwischen Stigma und medizinischer Hoffnung
    • Studie: Deutliche Linderung bei Angstsymptomen
    • Kritische Stimmen und methodische Grenzen
    • Blick in die Zukunft: Zulassung und gesellschaftliche Akzeptanz?
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