Meta präsentiert ein bahnbrechendes, nahezu turingreifes VR-Headset – beeindruckend, aber wuchtig

Meta hat ein neues Virtual-Reality-Headset vorgestellt, das technologisch einen bedeutenden Fortschritt darstellt. Das Gerät kommt dem sogenannten visuellen Turing-Test sehr nahe, wirkt jedoch durch seine Größe und sein Design noch relativ unhandlich.
Tl;dr
- Meta präsentiert VR-Prototyp « Tiramisu » mit Rekordauflösung.
- Design bleibt klobig, Sichtfeld extrem eingeschränkt.
- Kommerzielle Markteinführung wegen Preis und Ergonomie fraglich.
Ein ungewöhnlicher Prototyp sorgt für Diskussionen
Wer aktuell an den ehrgeizigen Plänen von Meta für KI-gestützte Brillen denkt, könnte annehmen, das Unternehmen habe die Virtual Reality bereits hinter sich gelassen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Gerade erst präsentierte der Konzern um Mark Zuckerberg einen neuen Prototypen mit dem bezeichnenden Namen Tiramisu. Schon die ersten Pressefotos ließen aufhorchen: Das Gehäuse wirkt gigantisch und erinnert entfernt an Szenen aus der Animationsserie «Futurama». Man fragt sich unwillkürlich, wie bequem ein solches Gerät im Alltag sein könnte.
Technologischer Durchbruch – doch zu welchem Preis?
Abgesehen von seiner Größe beeindruckt das Headset vor allem technisch. Laut Angaben von Meta Reality Labs nähert sich Tiramisu erstmals dem sogenannten «Test de Turing visuel», also dem Versuch, virtuelle Welten so realistisch darzustellen, dass unser Auge keinen Unterschied mehr erkennt. Besonders hervorzuheben ist die außergewöhnliche Auflösung von 90 PPD (Pixel pro Grad). Zum Vergleich: Der Apple Vision Pro kommt lediglich auf 34 PPD, der aktuelle Quest 3 sogar nur auf 26. Hinzu kommen eine enorme Helligkeit – vierzehn Mal heller als beim Quest 3 mit bis zu 1 400 Nits – sowie ein optimierter Kontrastumfang. Auch die sogenannte «angulare Auflösung» wird durch neue Technologien weiter gesteigert.
Bedeutende Einschränkungen werfen Fragen auf
Allerdings offenbart sich bei genauerer Betrachtung auch die Kehrseite dieser Innovation: Das Sichtfeld beträgt gerade einmal 33 x 33 Grad (FOV). Damit bleibt das immersive Erlebnis klar hinter den Erwartungen zurück. Noch gravierender erscheint der Umstand, dass dieses technologische Wunderwerk alles andere als alltagstauglich wirkt – weder in puncto Komfort noch beim voraussichtlichen Preis.
Im Folgenden finden Sie die wichtigsten technischen Merkmale im Überblick:
- Dichte: Beeindruckende 90 PPD sorgen für Schärfe.
- Lichtstärke: Bis zu vierzehnfach heller als Quest 3.
- Sichtfeld: Lediglich 33 x 33 Grad, stark begrenzt.
Zukunftsaussichten bleiben ungewiss
Die Frage stellt sich: Wann werden solche Technologien tatsächlich massentauglich? Angesichts der Größe und der zu erwartenden Kosten erscheint eine baldige Kommerzialisierung unwahrscheinlich. Selbst hochentwickelte Geräte wie der Apple Vision Pro, deren Preise bereits viele abschreckten, taten sich schwer am Markt. So bleibt festzuhalten: Die Jagd nach echtem Realismus in der virtuellen Welt hat zwar Fahrt aufgenommen, aber Produkte wie das überdimensionierte «Tiramisu» dürften vorerst ein Fall für Labor und Entwicklung bleiben — oder höchstens für besonders experimentierfreudige Enthusiasten.