Neuer Durchbruch: Zuckerhaltiges Gel fördert effektives Haarwachstum

ADN
Eine überraschende Entdeckung zeigt, dass ein süßes Gel das Haarwachstum deutlich anregen kann. Forscher berichten, dass die Anwendung dieser neuartigen Substanz zu einer signifikanten Verbesserung der Haardichte geführt hat.
TL;DR
- Neuer Wirkstoff: Natürliches Desoxyribose-Gel stoppt Haarausfall bei Mäusen.
- Wirksamkeit vergleichbar mit Minoxidil, ohne zusätzliche Vorteile kombiniert.
- Menschliche Studien fehlen, Potenzial für alternative Therapien bleibt spannend.
Unerwartete Hoffnung für erblich bedingten Haarausfall
Ein vielversprechender Ansatz zur Behandlung des erblichen Haarausfalls wurde jüngst von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der University of Sheffield gemeinsam mit der COMSATS University in Pakistan vorgestellt. Im Jahr 2024 stießen die Forscherinnen und Forscher auf einen überraschenden Kandidaten: das natürliche Zuckerderivat Desoxyribose, ein Bestandteil der DNA. Ausgangspunkt waren eigentlich Wundheilungsstudien an Mäusen – doch dort entdeckte das Team, dass behandelte Areale auffallend schneller wiederbehaart wurden als Kontrollflächen.
Neuartiges Gel zeigt eindrucksvolle Wirkung bei Mäusen
Angetrieben von dieser Beobachtung entwickelten die Forschenden ein biologisch abbaubares Gel auf Basis von Desoxyribose. Dieses wurde täglich auf haarlose Hautbereiche hormonell vorbelasteter Mäuse – einem Modell für die sogenannte Alopezie androgenetica – aufgetragen. Innerhalb von zwanzig Tagen dokumentierten die Versuche ein deutlich verstärktes Haarwachstum: Die behandelten Tiere zeigten eine kräftige, dichte Behaarung an den zuvor kahlen Stellen.
Vergleicht man diese Resultate mit herkömmlichen Mitteln gegen erblich bedingten Haarausfall, fällt besonders eines ins Auge: Die Effekte des neuen Gels waren denen von Minoxidil, dem bekanntesten zugelassenen Mittel, ebenbürtig. Interessanterweise brachte die Kombination beider Präparate keinen zusätzlichen Nutzen.
Bisherige Behandlungsmöglichkeiten und ihre Einschränkungen
Blickt man auf die aktuelle Situation, gibt es bislang nur zwei offiziell in den USA zugelassene Arzneimittel: topisches Minoxidil sowie orales Finasterid. Doch beide stoßen an Grenzen – nicht nur durch teils erhebliche Nebenwirkungen wie psychische Störungen oder sexuelle Funktionsstörungen im Falle von Finasterid, sondern auch wegen schwankender Erfolgsraten. Mehrere Faktoren erklären diese Zurückhaltung:
- Alopezie androgenetica beruht auf genetischen und hormonellen Ursachen.
- Bisher existiert kein Mittel mit garantierter Wirksamkeit für alle Patienten.
- Nebenwirkungen der verfügbaren Medikamente schränken deren Einsatz ein.
Blick in die Zukunft: Vielversprechende Perspektiven – aber noch offen
Zwar zeigen die präklinischen Daten eine neue Richtung auf, doch bleiben Fragen offen. Wie Professorin Sheila MacNeil hervorhebt, muss erst durch klinische Studien geklärt werden, ob sich die Erfolge am Menschen bestätigen lassen – auch im Hinblick auf andere Formen von Haarausfall oder nach Chemotherapie. Dennoch weckt der natürliche Wirkstoff bereits leise Hoffnungen darauf, dass Millionen Betroffene künftig von einem einfachen Zucker profitieren könnten.