Russische Drohnen dringen nach Polen nun auch in Rumänien ein: Was hinter den Grenzverletzungen steckt

Nachdem ein russischer Drohne bereits polnischen Luftraum verletzt hatte, wurde nun auch ein Überflug über Rumänien registriert. Diese wiederholten Vorfälle werfen Fragen zur Sicherheit und Stabilität an den östlichen NATO-Grenzen auf.
Tl;dr
Russische Drohne verletzt rumänischen Luftraum
Am 13. September 2025 sorgte das Eindringen einer russischen Drohne in den Luftraum von Rumänien für erhebliche Besorgnis im östlichen Teil Europas. Während russische Angriffe auf ukrainische Infrastruktur stattfanden, wurde das Modell „Geran“ von zwei rumänischen F-16-Kampfjets verfolgt – fast eine Stunde lang, bevor das Fluggerät nach Ukraine zurückkehrte. Nach Angaben des rumänischen Verteidigungsministeriums hat die Drohne keine bewohnten Gebiete überflogen und stellte somit keine unmittelbare Gefahr für die Zivilbevölkerung dar.
Zunehmende regionale Spannungen und internationale Reaktionen
Bereits wenige Tage zuvor waren mindestens 19 russische Drohnen erstmals in den polnischen Luftraum eingedrungen – eine Entwicklung, die die ohnehin angespannte Lage weiter zuspitzte. Internationale Stimmen ließen nicht lange auf sich warten: Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sprach von einer „eskalierenden Rücksichtslosigkeit“, die das Risiko regionaler Instabilität erhöhe. Der deutsche Außenminister betonte auf X, dass diese Aktion eine „inakzeptable Verletzung der Souveränität eines engen Partners der EU und NATO“ darstelle. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mahnte, dass „die russische Armee auch Rumänien testet“, und verwies auf mögliche strategische Ziele Russlands zur Destabilisierung der Region.
NATO-Rückhalt und geplante Maßnahmen gegen Moskau
Die Vorfälle führen dazu, dass mehrere NATO-Staaten, darunter nun auch Polen und Rumänien, verstärkt alarmiert sind. Während des jüngsten Zwischenfalls wurden die rumänischen F-16-Piloten durch deutsche Eurofighter Typhoon-Jets unterstützt. Die rumänische Außenministerin Toiu Oana plant, diese Grenzverletzungen vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen zur Sprache zu bringen. Mehrere Faktoren erklären die Überlegungen westlicher Staaten zu neuen Schritten:
Anhaltende Unsicherheit über weitere Eskalation
Im Schatten dieser Entwicklungen stellt sich zunehmend die Frage nach den Grenzen der aktuellen Eskalationsspirale zwischen Moskau und den europäischen Nachbarn. Trotz bereits seit 2022 geltender europäischer Restriktionen – etwa im Bereich russischer Ölimporte – bestehen noch Ausnahmen: Über die Pipeline Droujba beziehen sowohl Ungarn als auch Slowakei weiterhin russisches Erdöl. Wie weit sich dieser Konflikt noch zuspitzen wird, bleibt offen; klar ist jedoch, dass jedes neue Ereignis das Sicherheitsgefühl an den Grenzen der Europäischen Union weiter untergräbt.