Russland erwägt Waffenruhe zur Entlastung der Wirtschaft.

Dachten Sie, dass Sie alles über die wirtschaftliche Lage in Russland wussten? Erfahren Sie, warum ein Waffenstillstand möglicherweise die dringend benötigte Atempause für die Wirtschaft des Landes darstellen könnte!
Die trügerische Prospérität der russischen Wirtschaft
Präsident Wladimir Putin betonte in Reaktion auf die Friedensvorschläge von Volodymyr Zelensky, dem Präsidenten der Ukraine, die wirtschaftliche Abhängigkeit der Ukraine von den Westmächten.
Diese Aussage lässt eine Zunahme der militärischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Spannungen zwischen Russland und dem Bündnis Ukraine/Westen erahnen. Dennoch steht die russische Wirtschaft, trotz einer scheinbaren Prosperität, kurz davor, den kritischen Punkt zu überschreiten.
Eine überhitzte Wirtschaft
Um die wirtschaftliche Lage Russlands zu verstehen, müssen zwei entscheidende Faktoren berücksichtigt werden. Einerseits ist laut Tatiana Kastouéva-Jean, Direktorin des Zentrums Russland/Eurasien des Ifri, Wladimir Putin bereit, die finanziellen, wirtschaftlichen und menschlichen Konsequenzen zu ignorieren, um „diesen Konflikt zu gewinnen“. Andererseits hat Putin eine überbewertete Vorstellung von der Robustheit seiner Wirtschaft, genährt von Beratern, die ihm versichern, dass alles gut läuft.
Moskau, mit seinen überfüllten Terrassen, makellosen Dienstleistungen und einer neuen U-Bahn-Linie, scheint wohlhabend zu sein. Trotz der Sanktionen verzeichnet Russland ein Wachstum von 3,6% im Jahr 2024 und eine Arbeitslosenquote von unter 3%. Diese Prosperität verbirgt jedoch eine Wirtschaft, die durch den Krieg geschwächt ist.
Eine durch den Krieg angeheizte Wirtschaft
Tatsächlich wird die russische Wirtschaft vom Konflikt gestützt. 40% des nationalen Budgets fließen in die Rüstungsindustrie. Diese Fokussierung auf den Militärsektor bindet einen Großteil der Arbeitskräfte, auf Kosten anderer Sektoren.
Zudem hat der Anstieg der Löhne aufgrund eines harten Wettbewerbs um Arbeitskräfte, kombiniert mit dem Unvermögen, westliche Produkte zu importieren, eine massive Inflation verursacht.
Schwache Investitionen
Die Zinserhöhungen zur Kontrolle der Inflation haben die Investitionskapazität der Unternehmen gebremst. Investitionsprogramme sind eingestellt, was die Modernisierung des Landes reduziert. Zum Beispiel hat Russian Railways seine Investitionsprogramme für seine beiden wichtigsten Strecken gestrichen.
Zuletzt ist die russische Wirtschaft, die weitgehend auf den Export von Rohstoffen mit geringem Mehrwert basiert, anfällig für Preisschwankungen. Experten sind sich einig, dass die russische Wirtschaft noch ein bis drei Jahre durchhalten kann, aber ihre langfristige Zukunft bleibt unsicher. Der aktuelle Krieg könnte das wirtschaftliche Scheitern Russlands besiegeln.