Samstag beim russischen Eurovision: Diese Länder treten an – und eine unerwartete Überraschung

Am Samstag treten zahlreiche Länder beim russischen Eurovision-Wettbewerb gegeneinander an. Besonders für Aufmerksamkeit sorgt eine unerwartete Überraschung unter den Teilnehmern, die im Vorfeld für Spekulationen und Gesprächsstoff gesorgt hat.
Tl;dr
Neuer Wettbewerb auf russischer Bühne
Der Auftakt der Intervision in der Live Arena von Moskau am Samstag, dem 20. September, lenkt die Aufmerksamkeit vieler Musikliebhaber auf einen bemerkenswerten Richtungswechsel: Mit diesem internationalen Musikwettbewerb, der durch einen im Februar von Wladimir Putin unterzeichneten Erlass initiiert wurde, positioniert sich Russland deutlich als Gegengewicht zum etablierten europäischen Pendant, der Eurovision. Slogan wie „Einheit durch Musik” und das auffällige visuelle Konzept verdeutlichen die Ambition, nicht nur mitzuhalten, sondern auch neue Akzente zu setzen.
Bunte Mischung an Künstlern und überraschende Partnerschaften
Bemerkenswert ist nicht nur das Konzept selbst, sondern auch die Zusammenstellung der insgesamt 23 teilnehmenden Nationen. Ungewöhnliche Allianzen zeichnen sich ab: Neben langjährigen Partnern wie Kasachstan, Russland oder Belarus, treten Länder wie China, Indien, sogar Brasilien, ins Rampenlicht. Erstaunlich ist auch die angekündigte Teilnahme der USA, trotz zuletzt frostiger Beziehungen zum Kreml – letztlich wird jedoch die australische Künstlerin Vassy, nachdem B. Howard kurzfristig abgesagt hat, für Washington mit „Midnight” auftreten.
Mehrere Künstler und Beiträge gelten als besonders prägnant:
Mangelnde Transparenz und ungewöhnliche Regeln bei der Organisation
Im Hintergrund werfen organisatorische Details Fragen auf. Offiziell fungiert eine sogenannte „Stiftung der Künstlerischen Traditionen” als Veranstalter – doch über ihre tatsächlichen Strukturen oder Ziele bleibt vieles im Dunkeln. Auffällig: Die Regeln erlauben es praktisch jedem – ob Einzelperson, Unternehmen oder privatem Sender –, sein Land zu vertreten, sofern landesweite Promotion und Übertragung gewährleistet werden. Anders als bei der Eurovision setzt Intervision ausschließlich auf ein Jury-System: Nur von den Delegationen nominierte Fachleute bestimmen den Sieger; Zuschauerstimmen spielen keine Rolle.
Eingeschränkte Sichtbarkeit außerhalb Russlands
Abschließend bleibt die internationale Reichweite des neuen Wettbewerbs fraglich. Da Channel One (seit dem Ausschluss aus der Europäischen Rundfunkunion) die exklusive Ausstrahlung übernimmt, dürfte der Zugang vor allem für Zuschauer in Europa – etwa in Frankreich – sehr begrenzt sein. Wer also außerhalb Russlands live dabei sein möchte, muss wohl Geduld beweisen und alternative Wege suchen.