Starkes Erdbeben in Afghanistan fordert über 600 Tote und rund 1.500 Verletzte

Ein schweres Erdbeben hat Afghanistan erschüttert und nach offiziellen Angaben mehr als 600 Menschenleben gefordert. Rund 1.500 weitere Personen wurden verletzt. Die Katastrophe verursacht große Zerstörungen und stellt die Hilfskräfte vor enorme Herausforderungen.
Tl;dr
- Starkes Erdbeben forderte über 600 Tote in Afghanistan.
- Zentrum lag in Nangarhar, Erschütterungen bis nach Kabul spürbar.
- Katastrophenserie erschwert Wiederaufbau und Krisenbewältigung.
Anhaltende Naturkatastrophen erschüttern Afghanistan
Angesichts wiederkehrender Katastrophen bleibt das Land im Ausnahmezustand. Erst vor wenigen Tagen hatten plötzliche Überschwemmungen in der Provinz Nangarhar mindestens fünf Menschenleben gefordert und zahlreiche landwirtschaftliche Flächen sowie Wohngebiete zerstört. Diese Ereignisse verdeutlichen, wie stark die Region in den letzten Jahren von Naturgewalten heimgesucht wurde.
Erneuter schwerer Erdstoß in Nangarhar
In der vergangenen Nacht erschütterte ein weiteres starkes Erdbeben den Osten Afghanistans und löste Fassungslosigkeit bei der Bevölkerung aus. Nach Angaben des Sprechers des Innenministeriums, Abdul Mateen Qani, verloren dabei mindestens 622 Menschen ihr Leben; mehr als 1.500 weitere wurden verletzt. Das Epizentrum befand sich lediglich acht Kilometer unter der Oberfläche in der Provinz Nangarhar. Laut dem US Geological Survey erreichte die Hauptbebenstärke eine Magnitude von 6, gefolgt von mehreren Nachbeben – darunter eines mit einer Stärke von 5,2 auf der Richterskala.
Erschütterungen bis in entfernte Städte spürbar
Bemerkenswert ist, dass sich die Auswirkungen nicht nur auf die betroffene Region beschränkten. So berichteten Journalisten aus Kabul, sie hätten die Erdstöße über mehrere Sekunden hinweg deutlich gespürt. Sogar im rund 370 Kilometer entfernten pakistanischen Islamabad wurde das Beben wahrgenommen – ein Hinweis auf die Kraftentfaltung an der Schnittstelle der eurasischen und indischen Platten.
Langanhaltende Auswirkungen auf Infrastruktur und Gesellschaft
Die Herausforderungen für das Land bleiben erheblich. Rückblickend erinnert vieles an das schwere Beben im Oktober 2023, als ein Erdstoß vergleichbarer Stärke die westliche Provinz Hérat traf: Die UNO meldete damals mehr als 1.500 Todesopfer sowie die Zerstörung von über 63.000 Häusern und zahlreichen Schulen oder Bildungszentren.
Die Belastung für die Bevölkerung ist enorm – insbesondere, weil Afghanistan weiterhin zu den ärmsten Ländern zählt und jede Phase von Notfallhilfe sowie Wiederaufbau durch strukturelle Schwächen erschwert wird.
Zur Einordnung einige zentrale Aspekte:
- Permanente Gefahr starker Beben erschwert jegliche Prognose.
- Zerstörte Infrastrukturen hemmen nachhaltige Entwicklung und Bildung.
- Sozioökonomische Verletzlichkeit verlängert Krisenphasen signifikant.
Im Moment bleibt unklar, wie das Land angesichts dieser anhaltenden Bedrohung zu einer dauerhaften Stabilisierung finden kann. Die Sorgen wachsen – sowohl mit Blick auf den Wiederaufbau als auch hinsichtlich künftiger Katastrophen.