Stillen: Gibt es Risiken für Mütter? Einschätzung einer US-amerikanischen Expertin

ADN
Eine amerikanische Expertin bewertet, ob das Stillen gesundheitliche Risiken für Mütter mit sich bringt. Im Mittelpunkt stehen wissenschaftliche Erkenntnisse zu möglichen Nachteilen und Vorteilen des Stillens für die Frau.
Tl;dr
Mütterliche Knochengesundheit im Fokus
Wenn von den Vorteilen des Stillens gesprochen wird, geraten häufig die Bedürfnisse der Mutter aus dem Blickfeld. Die Diskussionen kreisen meist um das Wohl des Kindes – dabei steht auch die Knochengesundheit der Mutter auf dem Spiel. Nach Einschätzung von Dr. Vonda Wright, einer erfahrenen Orthopädin und engagierten Fürsprecherin für Frauengesundheit, kann eine stillende Mutter in den ersten sechs Monaten nach der Geburt bis zu 20 % ihrer Knochendichte verlieren. Eine bemerkenswerte Zahl, die zum Nachdenken anregt: Während das Kind optimal ernährt wird, ist besondere Aufmerksamkeit für die Gesundheit der Mutter geboten.
Bedeutung einer ausreichenden Calciumzufuhr
Ein zentrales Element, auf das Dr. Wright immer wieder verweist, ist ein ausreichender täglicher Calcium-Konsum. Sie betont eindringlich, dass mindestens 500 mg Calcium pro Tag aufgenommen werden sollten – sei es über die Ernährung oder ergänzend durch Präparate. Andernfalls könne es passieren, dass Frauen ihre ursprüngliche Knochenmasse nicht mehr vollständig zurückerlangen – insbesondere dann, wenn sich Schwangerschaften in kurzem Abstand wiederholen, wie es bei später beginnender Familienplanung häufiger vorkommt.
Mehrere Faktoren erklären diese Entscheidung:
Kritische Lebensphasen: Postpartale Zeit und Perimenopause
Neben dem unmittelbaren Zeitraum nach der Geburt gibt es noch weitere sensible Lebensphasen für Frauen. So weist Dr. Wright ausdrücklich auf die Phase der Perimenopause hin – häufig unterschätzt, aber entscheidend zur Vorbeugung von Knochenerkrankungen. Ab etwa dem 45. Lebensjahr beginnen hormonelle Schwankungen und schließlich ein Abfall des Östrogenspiegels, was eine rapide Verringerung der Knochenmineraldichte zur Folge hat. Das Gleichgewicht zwischen Knochenauf- und -abbau gerät aus dem Lot – ein Risiko, das oft übersehen wird.
Dauerhafte Aufmerksamkeit für die weibliche Knochengesundheit
Angesichts all dessen bleibt festzuhalten: Die Gesundheit der weiblichen Knochen sollte gerade in Schlüsselphasen wie dem Stillen oder rund um den Wechsel niemals unterschätzt werden. Frühzeitige Information und proaktives Handeln können entscheidende Unterschiede machen – für ein gesundes Leben auf lange Sicht.