Streaming revolutioniert Pixars Zukunft: Wie neue Plattformen das Animationsstudio prägen

Pixar erlebt durch den Boom der Streamingdienste einen grundlegenden Wandel. Statt ausschließlich auf große Kinoauswertungen zu setzen, spielen digitale Plattformen nun eine zentrale Rolle für die Verbreitung und Wahrnehmung der Animationsfilme des Studios.
Tl;dr
Kino verliert an Strahlkraft – Streaming gewinnt
Die goldenen Zeiten, in denen jede neue Produktion von Pixar ein verlässlicher Garant für volle Kinosäle und beeindruckende Einnahmen war, gehören offensichtlich der Vergangenheit an. Während einst sowohl eigenständige Geschichten als auch lang erwartete Fortsetzungen eine breite Zuschauerschaft mobilisierten, kehrt sich dieser Trend nun um: Besonders das Beispiel von Elio, dem schwächsten Kinostart der Studio-Geschichte, ist bezeichnend. Interessanterweise avancierte derselbe Film auf Disney+ binnen kürzester Zeit zur meistgestreamten Neuerscheinung und übertraf dort sogar die populäre Realverfilmung von Lilo & Stitch. Diese Entwicklung verdeutlicht einen tiefgreifenden Wandel im Konsumverhalten insbesondere von Familien.
Die Prägung durch die Pandemie – Dauerhafte Veränderungen
Ein entscheidender Umbruch erfolgte während der weltweiten Gesundheitskrise: Um das Publikum weiterhin zu erreichen, veröffentlichte Pixar mit Werken wie Soul, Luca und Alerte rouge zentrale Titel direkt auf Disney+. Die Strategie verzichtete sogar auf den kostenpflichtigen Premier Access – ein Angebot, das breite Akzeptanz fand und gleichzeitig Erwartungen prägte. Heute bevorzugen viele Zuschauer die bequeme Filmpremiere zu Hause gegenüber dem inzwischen teureren Kinobesuch. Dementsprechend erholen sich auch nach der Pandemie die Zahlen am Boxoffice nicht mehr wie erhofft.
Zunehmende Unsicherheit bei Originalstoffen
Nicht alle Produktionen sind gleich betroffen: Während mit Vice-versa 2 eine Fortsetzung jüngst erneut die Milliardengrenze überschritt, tun sich originelle Stoffe wie Buzz l’Éclair, Élémentaire oder eben Elio schwer im klassischen Vertriebskanal Kino. Auffällig bleibt zudem, dass andere familienorientierte Marken wie etwa eine neue Version von Lilo & Stitch oder das Videospielabenteuer „Minecraft Movie“ deutlich bessere Ergebnisse erzielen. Das Problem scheint also speziell bei den aktuellen Pixar-Strategien zu liegen.
Taktische Neuerungen: Hoffnung auf andere Zeitfenster?
Mehrere Faktoren erklären diese Entscheidung:
Die Verantwortlichen bei The Walt Disney Company erwägen mittlerweile, kommende Pixar-Filme außerhalb der üblichen Sommermonate zu veröffentlichen. Mit dem Frühjahr 2026 für „Jumpers“ möchte man etwa vermeiden, dass Originals im Überangebot familienfreundlicher Filme untergehen. Ob diese Maßnahmen genügen, um zwischen Heimkino-Komfort und Leinwandzauber wieder einen Ausgleich herzustellen? Die Branche blickt gespannt auf die nächsten Monate – denn für Pixar steht viel auf dem Spiel.