Steinmeier legt zum Weltkriegsgedenken in London Kranz nieder
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Sonntag in London als erstes deutsches Staatsoberhaupt am traditionellen Gedenken zum Ende des Ersten Weltkriegs teilgenommen, das sich zum hundertsten Mal jährte. Am Cenotaph genannten Ehrenmal für die getöteten Soldaten im Zentrum der britischen Hauptstadt legte Steinmeier in Begleitung von Premierministerin Theresa May einen Kranz nieder.
Den ersten Kranz mit Klatschmohnblüten legte Prinz Charles in Vertretung seiner Mutter, Königin Elizabeth II., nieder. Diese verfolgte die Zeremonie von einem nahe gelegenen Balkon aus. Auf den Thronfolger Charles folgte Steinmeier mit seinem Kranz. Am Revers trug er eine Klatschmohnblüte, mit der in Großbritannien am „Remembrance Sunday“ an die getöteten und verwundeten Soldaten erinnert wird. London wertet die symbolische Geste als historische Versöhnung zwischen beiden Ländern.
Landesweit verharrten viele Briten um 11.00 Uhr zwei Minuten lang schweigend. In London läuteten die Glocken von Big Ben, dem berühmten Uhrturm des Parlaments. Im 1914 begonnenen Ersten Weltkrieg, der am 11. November 1918 mit dem Waffenstillstand von Compiègne zwischen Deutschen und Alliierten endete, starben mehr als eine Million Menschen des britischen Empire. Insgesamt gab es 18 Millionen Tote.