Trump stellt Zusammenhang zwischen Paracetamol und Autismus bei Babys her – Experten äußern Besorgnis

Donald Trump hat in einer öffentlichen Äußerung einen Zusammenhang zwischen Paracetamol-Einnahme und Autismus bei Säuglingen angedeutet. Diese Behauptung löste in medizinischen Kreisen weltweit Besorgnis und Diskussionen über potenzielle Fehlinformationen aus.
Tl;dr
Wissenschaftliche Fakten kontra politische Rhetorik
Was mit einer Pressekonferenz in der Maison Blanche begann, hat sich rasch zu einer nationalen Debatte entwickelt: Am 22. September 2025 rief Donald Trump Schwangere dazu auf, kein Paracetamol mehr einzunehmen und verband das Medikament öffentlich mit einem erhöhten Risiko für Autismus bei Kindern. Vor laufenden Kameras bekräftigte er mehrfach: „Nehmen Sie es nicht und geben Sie es Ihrem Baby nicht.“
Kritik aus der Wissenschaftsgemeinde
Führende Experten reagierten umgehend auf diese Aussagen. Der renommierte Mediziner Arthur Caplan, tätig am NYU Langone Medical Center, warnte vor den Folgen solcher Behauptungen. Sie seien seiner Ansicht nach nicht nur „gefährlich“, sondern verbreiteten „false Informationen“ und könnten Schuldgefühle bei schwangeren Frauen schüren. Der Stand der Forschung sei klar: Paracetamol (Acetaminophen) bleibt im Gegensatz zu Aspirin oder Ibuprofen das Mittel der Wahl während der Schwangerschaft. Zwar gibt es einzelne Studien, die einen möglichen Zusammenhang untersucht haben, doch, wie unter anderem David Mandell betont, ist bislang keine ursächliche Verbindung nachgewiesen worden.
Politische Instrumentalisierung von Autismus?
Der Fokus auf Autismus als vermeintliche „Epidemie“ begleitet das politische Wirken von Trump bereits länger. Zahlreiche Wissenschaftler heben jedoch hervor, dass steigende Diagnoseraten hauptsächlich auf bessere Erkennung zurückzuführen sind – nicht auf eine tatsächliche Zunahme der Fälle. Die Ursachenforschung konzentriert sich heute überwiegend auf genetische Faktoren; andere Einflüsse werden zwar untersucht, doch weder Impfstoffe noch Paracetamol gelten als entscheidend.
Mehrere Faktoren erklären diese Einschätzung:
Zukunft unklar – Forschung muss Priorität bleiben
Inmitten politischer Kontroversen hat auch der neue Gesundheitsminister, Robert Kennedy Jr., mit umstrittenen Personalentscheidungen Schlagzeilen gemacht – etwa indem er einen Forscher berief, der unbeirrt an einem Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus festhält. Dutzende amerikanische Fachleute haben in einem offenen Brief betont: Vielversprechende Ansätze wie Folinsäuretherapien stehen erst am Anfang ihrer Entwicklung. Letztlich mahnt die wissenschaftliche Gemeinschaft zur Besonnenheit: In einem aufgeheizten Klima sollte wissenschaftliche Sorgfalt stets Vorrang vor politischen Narrativen haben.