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Trump und Putin: Wie Russlands Erbe in Alaska Amerikas Beziehungen prägt

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Par Benjamin,  veröffentlicht am August 14, 2025 um 14:25 Uhr, geändert am August 14, 2025 um 14:25 Uhr.

Die Beziehungen zwischen den USA und Russland rücken erneut in den Fokus, wenn sich Donald Trump und Wladimir Putin treffen. Im Mittelpunkt steht dabei Alaska, das einst zu Russland gehörte und heute als symbolträchtiges Bindeglied zwischen beiden Nationen gilt.

Tl;dr

  • Alaska bleibt historisch und geografisch eng mit Russland verbunden.
  • Russisches Kulturerbe prägt Religion und Sprache bis heute.
  • Trotz Nähe: Militärische Spannungen und politische Symbolik bleiben aktuell.

Geografische Nähe als politisches Signal

Nicht selten holen aktuelle Entwicklungen vergangene Geschichten wieder an die Oberfläche. Wenn der nächste Gipfel zwischen Donald Trump und Wladimir Putin am 15. August ausgerechnet in Alaska stattfinden soll, ist das kaum zufällig gewählt. Denn diese Region am Rand des Arktischen Ozeans symbolisiert wie kaum ein anderer Ort die unmittelbare Nachbarschaft zwischen den USA und Russland. Im Beringmeer, unweit voneinander entfernt, liegen zwei Inseln: die russische Groß-Diomede und das amerikanische Klein-Diomede – getrennt von nur vier Kilometern eisigem Wasser.

Kulturelles Erbe überdauert Generationen

Man mag es fast vergessen, doch das russische Kapitel Alaskas ist weit mehr als eine Fußnote – insbesondere seit dem Verkauf im Jahr 1867 für 7,2 Millionen Dollar von Moskau nach Washington. Die Spuren der einstigen Kolonie sind tief verwurzelt. Schon ab dem 18. Jahrhundert betraten Russen, angeführt von dem Dänen Vitus Bering im Dienst der Zaren, dieses neue Territorium. Es war das Geschäft mit den wertvollen Pelzen von Seeottern und Robben, das zu einer rasanten Ausbeutung führte – letztlich auf Kosten der Tierbestände und Stabilität der Siedlungen.

Noch heute zeugen rund fünfunddreißig historische orthodoxe Kirchen entlang der Küste von dieser Epoche. Mit ihrer typischen Architektur geben sie einen Eindruck vom fortbestehenden religiösen Einfluss. Das örtliche orthodoxe Bistum beansprucht sogar, das älteste Nordamerikas zu sein – ein Seminar in Kodiak hält diese Tradition lebendig.

Kulturelle Vermischung und sprachliche Relikte

Doch nicht nur religiös, auch kulturell hat sich Russlands Präsenz bemerkbar gemacht – gerade im Alltag der indigenen Bevölkerung um Anchorage. Ein einstiger Mischdialekt aus Russisch und lokalen Sprachen hielt sich über Jahrzehnte, bevor er fast verschwand. Allerdings gibt es bis heute Ausnahmen: Eine Schule nahe den Gletschern der Kenai-Halbinsel, gegründet von sogenannten „Altgläubigen“ – orthodoxe Christen russischer Herkunft –, pflegt weiterhin die Sprache ihrer Vorfahren; rund hundert Kinder lernen dort noch Russisch.

Spannungen am arktischen Grenzsaum

Das alles verhindert nicht, dass die Nachbarschaft manchmal unter Strom steht: Immer wieder meldet das US-Militär, russische Flugzeuge nahe dem alaskischen Luftraum abgefangen zu haben. Auch fliehen immer wieder Menschen vor politischen Unruhen: So baten im Oktober 2022 zwei russische Staatsbürger auf der amerikanischen Insel St. Lawrence um Asyl – eine Szene, die an die durchlässige Natur dieser Grenze erinnert. Dennoch betonte Putin, durchaus mit Ironie: « Russland interessiert sich nicht für eine Rückeroberung Alaskas – dort ist es schließlich auch kalt. »

So bleibt Alaska ein diskreter, doch bleibender Verbindungspunkt zwischen Moskau und Washington, dessen Bedeutung beim bevorstehenden Gipfel erneut sichtbar wird.

Le Récap
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  • Geografische Nähe als politisches Signal
  • Kulturelles Erbe überdauert Generationen
  • Kulturelle Vermischung und sprachliche Relikte
  • Spannungen am arktischen Grenzsaum
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