Warum wirft Amnesty International Carrefour in Saudi-Arabien Vorwürfe vor?
Amnesty enthüllte am Montag, den 21. Oktober 2024, einen Bericht, der die Arbeitsbedingungen von Migranten an verschiedenen Standorten von Carrefour in Saudi-Arabien kritisiert. Welche Auswirkungen wird diese Enthüllung haben?
Amnesty kritisiert Carrefour in Saudi-Arabien
Ein am 21. Oktober 2024 veröffentlichter Bericht von Amnesty International hebt die besorgniserregenden Arbeitsbedingungen von Migranten in verschiedenen Carrefour-Geschäften und -Lagern in Saudi-Arabien hervor.
Schwere Vorwürfe
Der Bericht beschreibt Arbeitswochen von über 60 Stunden, die gegen saudische Gesetze verstoßen, unbezahlte Überstunden und sogar Verdachtsfälle von „Zwangsarbeit“ an Ruhetagen. Die betroffenen Einrichtungen werden von Carrefours langjährigem Franchisenehmer im Nahen Osten, Majid Al Futtaim (MAF) mit Sitz in Dubai, geleitet.
Der Bericht stützt sich auf Aussagen von 17 Arbeitern, vorwiegend aus Asien. Einer von ihnen, Anand, äußerte, dass „in den Carrefour-Geschäften die Arbeiter nicht wie Menschen behandelt werden“.
Carrefour weist Vorwürfe zurück und fordert interne Untersuchung
Als Reaktion auf diese Vorwürfe hat Carrefour seinen Partner MAF gebeten, eine interne Untersuchung durchzuführen. In einer Erklärung an die AFP beteuert Carrefour, dass diese ersten Untersuchungen „die von Amnesty gemeldeten Vorwürfe nicht bestätigen konnten“, jedoch andere Probleme aufdeckten. Korrekturmaßnahmen seien bereits eingeleitet worden.
Vorfälle bei Amazon
Es ist erwähnenswert, dass Amnesty bereits im Jahr 2023 den „grauenhaften Umgang“ mit migrantischen Arbeitern in den Amazon-Lagern in Saudi-Arabien angeprangert hatte. Daraufhin erstattete Amazon 1,9 Millionen US-Dollar an über 700 Vertragsarbeiter zurück, die illegalen Rekrutierungsgebühren und anderen Missbräuchen ausgesetzt waren.
Die saudischen Behörden, die von der AFP kontaktiert wurden, haben noch nicht auf den Amnesty-Bericht über Carrefour reagiert.