Was James Cameron an den Kritiken zu „Avatar“ besonders verärgert

James Cameron hat sich mehrfach darüber geäußert, was ihn an der öffentlichen und medialen Kritik rund um seinen erfolgreichen Avatar-Film stört. Besonders einzelne wiederkehrende Argumente sorgen beim Regisseur für Unmut.
Tl;dr
Kunstform zwischen Technik und Emotion
Der anhaltende Erfolg der Avatar-Reihe hat die Filmwelt zweifellos geprägt, doch ein Punkt bereitet James Cameron weiterhin Kopfzerbrechen: Die oft geringe Wertschätzung der Leistungen seiner Schauspielerinnen und Schauspieler. Trotz wochenlanger Dreharbeiten unter extremen Bedingungen bleibt für viele Beobachter die Meinung bestehen, dass das Spiel vor allem aus dem Verleihen einer Stimme für digitale Figuren bestehe – eine Sichtweise, die Cameron entschieden ablehnt.
Schattenseite des technologischen Fortschritts
Erstaunlicherweise hält sich dieses Missverständnis auch nach sechzehn Jahren seit dem Start von Avatar. Wenn Cameron über den Aufwand von Größen wie Sigourney Weaver oder Kate Winslet spricht – letztere stellte unter Wasser sogar Rekorde auf, die jene von Tom Cruise übertrafen –, klingt Frustration mit. Er bringt es auf den Punkt: „Der Anzahl der Berichte, in denen nur vom ‚Sprechen‘ die Rede ist … Es ist, als hätte Russell Crowe in Gladiator lediglich synchronisiert!“. In seinen Augen grenzt diese Reduktion an eine Missachtung echter schauspielerischer Arbeit.
Mangelnde institutionelle Anerkennung
Mehrere Faktoren erklären diese Entscheidung vieler Preisjurys:
Selbst bei Branchenveranstaltungen wie der Directors Guild of America blieb das Engagement der Kollegenschaft gering, wie Cameron ironisch anmerkt: „Kein einziger Stimmberechtigter schien teilgenommen zu haben.“
Blick nach vorn: Innovation und Authentizität
Für Cameron bleibt eines klar: Die technische Innovation schmälert keinesfalls die Intensität oder Legitimität einer Darstellung. Er betont ausdrücklich, dass weder fehlendes Zelluloid noch unsichtbare Kameras den Wert einer Performance mindern. Vielmehr eröffnet moderne Technik neue Möglichkeiten für ein „reineres“ Spiel – jenseits alter Hierarchien. So bleibt ihm letztlich Gelassenheit: Nach drei Filmen in den Top-Ligen des internationalen Kinos sieht er wenig Grund, sich weiterhin rechtfertigen zu müssen.