Wie Alkohol und zuckerhaltige Getränke das Risiko für Haarausfall erhöhen könnten

Neue Studien weisen darauf hin, dass der Konsum von Alkohol und zuckerhaltigen Getränken möglicherweise das Risiko für Haarausfall erhöht. Wissenschaftler untersuchen derzeit die Zusammenhänge zwischen Ernährungsgewohnheiten und dem Verlust von Kopfhaaren.
Tl;dr
Einfluss der Ernährung auf die Haargesundheit
Eine wachsende Zahl internationaler Studien – zuletzt wurden Ergebnisse aus 17 Untersuchungen mit über 61.000 Teilnehmenden ausgewertet, darunter überwiegend Frauen – legt nahe: Unsere Ernährungsgewohnheiten könnten weit mehr über den Zustand unserer Haare verraten, als bislang angenommen. Im Fokus dieser Analysen steht insbesondere die Alopzie, also der medizinische Begriff für Haarausfall, und wie sie im Zusammenhang mit bestimmten Lebensmitteln sowie dem natürlichen Alterungsprozess steht.
Nährstoffe, die das Haar stärken
Mehrere Faktoren erklären diese Zusammenhänge:
Diese Mikronährstoffe sind maßgeblich an der Bildung gesunder Haarfollikel beteiligt und verbessern den Sauerstofftransport zum Haaransatz.
Zuckerhaltige Getränke und Alkohol: Risikoquellen für das Haar?
Im Gegensatz dazu deuten aktuelle Befunde darauf hin, dass ein erhöhter Konsum von süßen Getränken und Alkohol möglicherweise das Risiko für Haarausfall steigen lässt. Fachleute vermuten, dass solche Getränke die Aufnahme essenzieller Vitamine stören können – etwa durch Veränderungen im Mikrobiom des Darms oder indem sie wertvolle Nährstoffe in der täglichen Ernährung verdrängen.
Wissenschaftliche Vorsicht bleibt geboten
Allerdings muss man sich bewusst machen: Ein unmittelbarer Ursache-Wirkungs-Zusammenhang ist nicht abschließend belegt. Die meisten Studien sind querschnittsorientiert und bieten lediglich Momentaufnahmen – so betont etwa Zhaoping Li, Leiterin der klinischen Ernährung am UCLA David Geffen School of Medicine: „Bisherige Erkenntnisse erlauben keine endgültigen Schlussfolgerungen zur Kausalität“. Hinzu kommt, dass vor allem Frauen untersucht wurden und Unterschiede bei Studiendesign und Methodik die Übertragbarkeit einschränken.
Trotz dieser Unsicherheiten scheint eines klar: Wer seine Haare gesund erhalten möchte, sollte auf eine ausgewogene Ernährung achten – insbesondere auf den maßvollen Umgang mit Zucker und Alkohol. Hinter diesen Empfehlungen verbirgt sich letztlich mehr als nur ein Schönheitsaspekt.