Wie Dino De Laurentiis Hannibal Lecter zu neuem Leben verhalf

Dino De Laurentiis spielte eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Verfilmung der Romanfigur Hannibal Lecter. Ohne seinen Einfluss und seine Initiative wäre der Psychothriller Le Silence des Agneaux vermutlich nie entstanden.
Tl;dr
Ein ikonischer Name und sein Weg auf die Leinwand
Kaum ein anderer Filmcharakter ist so eng mit seinem Darsteller verbunden wie Hannibal Lecter mit Anthony Hopkins. Seine intensive Darstellung in „Das Schweigen der Lämmer“ hat sich unauslöschlich ins Gedächtnis einer ganzen Generation eingebrannt – dabei war der Weg zu diesem Meilenstein alles andere als geradlinig. Geradezu paradox erscheint im Rückblick, dass es durchaus realistische Szenarien gab, in denen Lecter einen anderen Namen oder gar ein anderes Gesicht hätte bekommen können.
Rechtewirrwarr und kreative Blockaden
Nach dem nur mäßigen finanziellen Erfolg von „Manhunter“ (1986), der ersten Adaption von Thomas Harris’ Roman „Red Dragon“ durch Warner Bros. Pictures, schien das Kapitel Lecter im Kino eigentlich schon abgeschlossen. Die Studios zeigten wenig Interesse an einer Fortsetzung – fünf Jahre lang lag das Projekt auf Eis. Als schließlich Orion Pictures die Rechte übernahm, waren die juristischen und kreativen Stolpersteine jedoch noch lange nicht ausgeräumt.
Kampf um die Identität eines Antagonisten
Mehrere Faktoren erklären diese Entscheidung:
Dino De Laurentiis: Der Retter hinter den Kulissen
Erst eine unerwartete Intervention brachte die Wende: Produzent Dino De Laurentiis, dem noch gewisse Rechte aus dem ersten Film gehörten, wurde um Erlaubnis gebeten, den ikonischen Namen weiterzuverwenden. Seine Antwort war bemerkenswert pragmatisch: Mit einem einfachen Ja und einigen vertraglichen Zugeständnissen ebnete er den Weg dafür, dass das Publikum tatsächlich Hannibal Lecter begegnen konnte – so düster und charismatisch wie von Hopkins verkörpert. Letztlich zeigt diese Episode einmal mehr, wie vielschichtig und manchmal kurios die Entstehungsgeschichte großer Filmfiguren sein kann. Ohne einen seltenen Moment von Flexibilität hinter den Kulissen wäre ein Stück Kinolegende vielleicht ganz anders verlaufen – oder nie entstanden.