Wie Ghostbusters auf dem NES zur Enttäuschung für Fans wurde

Die NES-Version von Ghostbusters gilt als negatives Beispiel für eine misslungene Videospieladaption. Kritikpunkte sind unter anderem die schlechte Steuerung, schwache Grafik und der geringe Spielspaß im Vergleich zum populären Kino-Vorbild.
Tl;dr
Hollywood trifft NES: Ein Risiko mit Nebenwirkungen
Mit der wachsenden Popularität der Nintendo Entertainment System (NES) wagten zahlreiche Studios den Sprung ins Videospielgeschäft – so auch Columbia Pictures, die 1988 in den USA das Spiel Ghostbusters veröffentlichten. Allerdings wurde schnell klar, dass dieser Titel kaum dazu beitrug, das ohnehin schon hohe Qualitätsniveau der Konsole zu bestätigen. Während Klassiker wie Super Mario Bros. oder Mega Man damals Maßstäbe setzten, wirkte Ghostbusters wie ein Produkt aus zweiter Reihe.
Kritikpunkte häufen sich – Fans sind enttäuscht
Die große Erwartungshaltung an die Umsetzung eines solch beliebten Films schlug rasch in Ernüchterung um. Mehrere Faktoren erklären diese Entscheidung:
Nicht zuletzt empfanden viele Spieler die Steuerung als träge und die Ladezeiten als frustrierend lang. Die mangelnde Sorgfalt fiel auch durch eine offensichtlich hastige Übersetzung auf – von einer liebevollen Anpassung an den westlichen Markt konnte kaum die Rede sein.
Schneller Profit statt Leidenschaft fürs Medium
Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Das Projekt entstand auf massiven Druck von Columbia Pictures, die möglichst schnell vom Kinoerfolg profitieren wollten. Anzeichen für echtes Engagement seitens der Entwickler sind kaum auszumachen – stattdessen dominiert der Eindruck eines übereilten Geschäftsmodells. Wer als Fan auf eine würdige Hommage an die berühmten Geisterjäger gehofft hatte, fühlte sich am Ende enttäuscht.
Lichtblicke im Schatten: Inspirierte Filmadaptionen
Doch es gab Beispiele, wie es besser gelingen kann. So bewies etwa „Indiana Jones and the Last Crusade“ wenige Jahre später eindrucksvoll, dass respektvolle und technisch solide Umsetzungen möglich sind. Kritiker wie Robert Swan lobten insbesondere die originalgetreue Darstellung wichtiger Filmszenen sowie das stimmige Design.
Letztlich zeigt das Kapitel um Ghostbusters auf NES sehr anschaulich: Nur wer neben dem kommerziellen Kalkül auch Herzblut und Präzision investiert, wird mit seiner Filmumsetzung dauerhaft positiv in Erinnerung bleiben.