Axis Studios schließt: Rückblick auf bedeutende Animationsprojekte

Axis Studios / PR-ADN
Nach Jahren, in denen Axis Studios mit innovativen Animationen die Branche prägte, stellt das renommierte Unternehmen überraschend seinen Betrieb ein. Die Schließung markiert einen bedeutenden Einschnitt für die europäische Animationsszene.
TL;DR
- Axis Studios nach Branchenkrise insolvent.
- Hollywood-Streiks und Pandemie als Hauptursachen.
- Hohe Schulden, zahlreiche Mitarbeiter betroffen.
Verborgene Realitäten hinter Hollywoods Glanz
Hinter der schillernden Fassade des Marvel Cinematic Universe, kontrolliert von Disney, verbirgt sich ein fragiles Geflecht aus zahlreichen mittelständischen Produktionsfirmen. Während einige Akteure den ständigen Umbrüchen der Branche trotzen, können selbst erfolgreiche Studios wie das schottische Axis Studios angesichts aktueller Krisen an ihre Grenzen stoßen.
Beeindruckende Filmografie – doch nicht ausreichend
Bekannt wurde Axis Studios mit der Produktion visueller Effekte für globale Videospiel-Hits wie League of Legends, Halo oder Gears of War. Auch im Serienbereich machten sie von sich reden: Für Streaming-Giganten wie Netflix realisierte das Team Episoden der Anthologie Love, Death + Robots. Zuletzt überzeugte es mit dem visuell aufwendigen Marvel-Spin-off Eyes of Wakanda, einer Mini-Serie aus dem Black Panther-Universum, die auf Disney+ sowohl Kritiker als auch Publikum begeisterte. Doch trotz dieser Erfolge erwies sich das Geschäftsmodell als verwundbar.
Krise durch Pandemie und Arbeitskämpfe
Mehrere Faktoren erklären diese Entwicklung:
- Covid-19-Pandemie: Videospielhersteller kürzten ihre Budgets für externe Dienstleister.
- Hollywood-Streiks 2023: Zahlreiche Projekte wurden verzögert oder ganz gestoppt.
- Anstieg der Produktionskosten: Engpässe und Preissteigerungen belasteten die Kalkulation zusätzlich.
Gerade für ein Studio, das auf sporadisch vergebene Großaufträge angewiesen ist und über keinen stetigen Einnahmestrom verfügt, wiegen solche Turbulenzen schwer. Im Sommer 2024 blieb daher nur der Weg in die Insolvenz.
Bittere Folgen für Belegschaft und Branche
Der finanzielle Kollaps von Axis Studios hinterlässt eine beträchtliche Schuldenlast: Insgesamt belaufen sich die Verbindlichkeiten auf über 2,5 Millionen US-Dollar. Besonders dramatisch sind dabei die offenen Forderungen gegenüber den eigenen Mitarbeitern – laut Forbes stehen 151 ehemalige Beschäftigte mit ausstehenden Löhnen von rund 608.000 Dollar im Regen. Für viele ein ernüchternder Abschluss einer einst vielversprechenden Erfolgsgeschichte – und zugleich ein warnendes Beispiel für die Schattenseiten der derzeitigen Unsicherheit im internationalen Mediendienste-Sektor.