Bestimmte Blutgruppe senkt Herzinfarktrisiko und verbessert Herzgesundheit

ADN
Neueste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass bestimmte Blutgruppen mit einem geringeren Risiko für Herzinfarkt und einer insgesamt besseren Herzgesundheit in Verbindung stehen. Wissenschaftler untersuchen derzeit die genauen biologischen Mechanismen hinter diesem Zusammenhang.
TL;DR
- Blutgruppe beeinflusst Herz-Kreislauf-Risiko deutlich.
- Träger nicht-O-Blutgruppen sind stärker gefährdet.
- Prävention sollte Blutgruppentyp berücksichtigen.
Blutgruppen: Unerwarteter Einfluss auf die Herzgesundheit
Lange Zeit galten klassische Risikofaktoren wie hoher Blutdruck oder erhöhter Cholesterinspiegel als entscheidend für das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch eine Vielzahl neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse deutet darauf hin, dass auch die Blutgruppe das individuelle Risiko mitbestimmt – und zwar deutlich mehr, als bisher angenommen. Insbesondere groß angelegte Langzeitstudien, bei denen mehrere tausend Teilnehmende über Jahrzehnte beobachtet wurden, liefern überraschende Einblicke in diesen Zusammenhang.
Nicht-O-Blutgruppen tragen höheres Erkrankungsrisiko
Vergleicht man verschiedene Blutgruppen, so zeigt sich: Wer den Blutgruppentyp A, B oder AB besitzt – medizinisch als „nicht-O“-Gruppen bezeichnet –, hat ein spürbar erhöhtes Risiko, an einer koronaren Herzkrankheit zu erkranken. In renommierten Fachzeitschriften wie „Arteriosclerosis, Thrombosis and Vascular Biology“ wurde nachgewiesen, dass diese Menschen ein um 6 bis 23 Prozent größeres Risiko für Herzinfarkt oder Herzschwäche tragen als jene mit der Blutgruppe O. Besonders auffällig ist zudem: Bei einem Schlaganfall in jungen Jahren liegt die Gefahr für AB-Träger laut einer Studie des „Journal of Thrombosis and Haemostasis“ sogar bis zu siebenfach höher.
Mögliche biologische Hintergründe dieser Unterschiede
Woran liegt diese Diskrepanz? Fachleute führen sie vor allem auf erhöhte Konzentrationen bestimmter Gerinnungsfaktoren wie den Faktor VIII und den von-Willebrand-Faktor bei nicht-O-Blutgruppen zurück. Diese Stoffe fördern die Entstehung von Blutgerinnseln, was wiederum die Gefahr einer Gefäßverstopfung steigert. Zusätzlich beobachtet man bei Betroffenen dieser Gruppen häufiger chronische Entzündungsprozesse – ein weiterer bekannter Motor von Herzerkrankungen.
Angepasste Prävention: Was Betroffene beachten sollten
Das Wissen um den eigenen Blutgruppentyp kann also durchaus praktische Konsequenzen haben. Mehrere Faktoren erklären diese Empfehlung:
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen, um Risiken frühzeitig zu erkennen;
- Bewusster Lebensstil, etwa durch gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung;
- Spezielle Präventionsmaßnahmen, insbesondere bei familiärer Vorbelastung.
Wer seine eigene biologische Veranlagung kennt, kann gezielter vorsorgen – ganz gleich, ob sich das Blut selbst nicht ändern lässt. Für viele mag dies zunächst überraschend erscheinen; dennoch eröffnet es neue Wege für individuelle Vorsorge im Kampf gegen das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls.