Curcuma senkt Bluthochdruck bei Diabetes: Neue Studie bestätigt Wirkung

ADN
Eine aktuelle Studie legt nahe, dass Curcuma bei Diabetikern einen positiven Einfluss auf den Blutdruck haben könnte. Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Gewürz zur natürlichen Unterstützung bei Bluthochdruck beitragen kann.
TL;DR
- Curcuma kann den Blutdruck bei Diabetikern leicht senken.
- Möglichst als Ergänzung, nicht als Ersatz der Therapie.
- Medizinische Begleitung bleibt bei Anwendung unerlässlich.
Weltweite Entwicklung: Diabetes und Herz-Kreislauf-Risiken
Die Zahl der Menschen mit Diabetes steigt weltweit rasant an. Nach aktuellen Prognosen des IDF Diabetes Atlas könnten im Jahr 2025 etwa 589 Millionen Erwachsene betroffen sein – das entspricht beinahe jedem neunten Menschen zwischen 20 und 79 Jahren. Eine alarmierende Begleiterscheinung dieser Entwicklung ist die häufige Kombination aus Bluthochdruck und Diabetes, die das Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall erheblich erhöht. Die Kontrolle des Blutdrucks gilt daher als zentrales Anliegen für diese Patientengruppe.
Neue Evidenz: Curcuma im Fokus aktueller Forschung
Eine aktuelle Meta-Analyse unter Leitung von Bahari H., veröffentlicht im Fachjournal Endocrinology, Diabetes & Metabolism, beleuchtet die Wirkung von Curcuma, genauer gesagt seines Hauptwirkstoffes Curcumin, auf den Blutdruck bei Prädiabetikern und Typ-2-Diabetikern. Die Auswertung von fünfzehn randomisierten Studien mit insgesamt 855 Teilnehmenden ergab eine durchschnittliche Reduktion des systolischen Blutdrucks um 2,7 mmHg durch Curcumazufuhr im Vergleich zu Kontrollgruppen. Besonders ausgeprägt war dieser Effekt bei bereits hypertonen Personen: Hier sank der obere Wert um durchschnittlich 3,4 mmHg. Für den diastolischen Wert zeigte sich nur in einigen Untergruppen ein leichter positiver Trend.
Mögliche Wirkmechanismen und praktische Anwendung
Warum rückt Curcuma verstärkt in den medizinischen Blick? Das Gewürz besitzt nachweislich starke antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften, die vermutlich die Gefäßgesundheit schützen. Daneben könnte Curcumin die Produktion von Stickstoffmonoxid fördern – einer Substanz, die Gefäße erweitert – sowie einen günstigen Einfluss auf Blutzucker und Blutfettwerte nehmen. Mehrere Faktoren beeinflussen die Wirkung:
- Konzentration des Curcumins (mindestens ein Gramm täglich wirksam)
- Bessere Aufnahme durch spezielle Formulierungen oder Zugabe von Piperin (aus schwarzem Pfeffer)
- Anwendungsform (Extrakt, Pulver oder optimierte Präparate)
Sicherheit und Rolle im Alltag diabetischer Patienten
Dennoch sollte Curcuma keinesfalls als Ersatz für etablierte Therapien gegen Diabetes oder Bluthochdruck verstanden werden. Fachleute betonen: Auch geringe Blutdrucksenkungen können auf Bevölkerungsebene relevant sein – doch nur unter ärztlicher Kontrolle lässt sich sicher beurteilen, ob eine Ergänzung sinnvoll ist. Vorsicht geboten ist insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von blutverdünnenden oder antidiabetischen Medikamenten. Grundsätzlich bleibt eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und fachliche Beratung unverzichtbar – Curcuma könnte perspektivisch ergänzen, aber nicht ersetzen.