Doctor Who: Kultfigur der 90er als beeindruckender neuer Bösewicht

Eine legendäre Figur aus der Kultserie Doctor Who feiert in der aktuellen Staffel ein überraschendes Comeback – diesmal jedoch in einer völlig neuen Rolle als charismatischer Bösewicht, was Fans und Kritiker gleichermaßen begeistert.

Ein radikaler Schnitt im Doctor Who-Universum

Mit dem Ende der Zusammenarbeit zwischen BBC und Disney+ geht für viele Fans von Doctor Who eine prägende Ära zu Ende. Besonders deutlich zeigt sich dieser Umbruch am jüngsten – und wohl letzten – Spin-off: „La Guerre entre la Terre et la Mer“. Das Format, hochgelobt als einer der besten Beiträge seit Jahren, verschiebt die Grenzen des Mythos und setzt neue Maßstäbe für Erzählweise und Tiefe.

Kates Absturz – Heldin ohne Hoffnung

Im Mittelpunkt steht diesmal nicht der berühmte Zeitreisende selbst, sondern Kate Lethbridge-Stewart, verkörpert von Jemma Redgrave. Als Tochter einer ikonischen Figur der Serie leitet sie nun die Organisation UNIT, um die Erde vor außerirdischen Bedrohungen zu schützen. Doch nach einem verheerenden Anschlag, bei dem ihr Lebensgefährte stirbt, gerät sie zunehmend ins Wanken. Statt kühlem Verstand und Überlegenheit zeigen sich ihre Zweifel, ihre Wut – und schließlich die Isolation einer Frau, die an ihrer Aufgabe zerbricht.

Mehrere Faktoren erklären diese Entwicklung:

• Die gescheiterte Annäherung an das Volk der Homo Aqua.
• Kates Verlust des Vertrauens in Mitmenschen nach politischem Verrat.
• Eskalierende Gewaltpläne unter dem Codenamen „Severance“ gegen eine ganze Spezies.

Menschliches Scheitern statt heroischer Rettung

Gerade weil der Doctor in diesem Kapitel fehlt – ein Umstand, den auch die Mitglieder von UNIT schmerzlich spüren –, bleibt Kate mit ihrer Last allein. Ihr Versuch, das Vorbild zu ersetzen, endet tragisch: In einer verstörenden Schlussszene bedroht sie einen unschuldigen Jogger. Was als moralischer Kampf begann, mündet im kompletten Scheitern ihrer Führungsrolle.

Machtmissbrauch und ethische Abgründe bei UNIT

Das Spin-off entlarvt dabei gnadenlos die Schattenseiten der Macht: Eine Organisation wie UNIT, die sich staatlicher Kontrolle entzieht, kann – so Russell T. Davies‘ pointierte Erzählung – leicht zur Gefahr werden. Kates Entscheidungen werden immer autoritärer; die Schwelle vom Schutz zur Unterdrückung ist rasch überschritten. Letztlich bleibt nach diesem intensiven Finale offen, ob das Franchise ohne den inspirierenden Optimismus des Doctors weiterbestehen kann – insbesondere angesichts fehlender Disney-Unterstützung für kommende Projekte wie das Christmas Special 2026.