Funkstille der Sonde Resilience: Moonhouse-Mission auf dem Mond steht vor ungeklärten Herausforderungen

Die Raumsonde Resilience, die für den Aufbau der Mondstation Moonhouse vorgesehen ist, hat bislang kein Signal zur Erde gesendet. Experten warten gespannt auf eine erste Lebenszeichen der wichtigen Mission, während Unsicherheit über den Zustand des Landers herrscht.
Tl;dr
- Unklarheit über Resilience-Landung auf dem Mond.
- Kunstprojekt Moonhouse von Mikael Genberg gefährdet.
- Robotische Mondlandungen bleiben technisch riskant.
Resilience: Ein weiterer Rückschlag für die private Mondlandung?
Am Donnerstagabend, dem 5. Juni, herrschte gespannte Stille im Kontrollzentrum von ispace in Tokio. Der Zeitpunkt für die geplante Landung der Sonde Resilience rückte näher, doch als 21:17 Uhr verstrich, blieb das erlösende Signal aus. Die Ingenieurinnen und Ingenieure starrten gebannt auf ihre Monitore – ohne Antwort aus dem All. Fünfzehn Minuten nach der vorgesehenen Zeit teilte das Team mit: « Wir konnten die Landung bislang nicht bestätigen, aber unsere Kolleginnen und Kollegen versuchen weiterhin, Kontakt zur Sonde aufzunehmen ». Ob Resilience unversehrt den Mond erreicht oder beim riskanten Abstieg verglüht ist, bleibt offen.
Künstlerische Ambitionen auf wackligen Füßen
Mit an Bord befand sich ein außergewöhnliches Projekt: Die von dem schwedischen Künstler Mikael Genberg entworfene Moonhouse, eine gerade einmal zwölf mal acht Zentimeter große Miniaturhütte. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert träumen er und zwei Weggefährten davon, dieses Symbol menschlicher Kreativität auf dem Mond zu platzieren. Zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer haben mehrere Hunderttausend Euro in die Verwirklichung investiert. Doch nun droht der Traum endgültig zu platzen – sollte die Sonde tatsächlich verloren sein.
Technische Herausforderungen beim robotischen Alunissage
Dass eine Mondlandung zu den schwierigsten Aufgaben der Raumfahrt zählt, verdeutlicht jeder Fehlschlag aufs Neue. Ohne schützende Atmosphäre können keine Fallschirme eingesetzt werden; einzig präzise gesteuerte Triebwerke bremsen den Fall zur Oberfläche. Selbst erfahrene Akteure geraten an Grenzen: Noch kurz vor der Mission hatte der Geschäftsführer von ispace, Takeshi Hakamada, betont, man habe « aus den Erfahrungen früherer Flüge gelernt ». Trotzdem bleibt das Risiko unberechenbar hoch.
Zaghafte Fortschritte in der privaten Raumfahrt
Ein Blick auf die internationale Bühne zeigt: Bislang sind erst zwei US-Firmen – Intuitive Machines sowie Firefly Aerospace – erfolgreich auf dem Erdtrabanten gelandet, wenngleich auch sie Rückschläge verkraften mussten. Tatsächlich funktionierten nur bei einer von drei Missionen alle Systeme nach Plan. Erst seit Januar 2024 zählt auch Japan mit seiner Agentur Jaxa zum kleinen Kreis erfolgreicher Nationen. Neben ihrer Hauptlast transportierte Resilience, gemeinsam mit dem ebenfalls aus den USA gestarteten Modul Blue Ghost, auch wissenschaftliche Instrumente sowie einen Rover für künftige Technologie-Tests.
Diese Etappen verdeutlichen:
- Künstliche Intelligenz und Automatisierung sind entscheidend für moderne Mondlandungen.
- Pioniergeist wird stets von technischem Risiko begleitet.
- Kollaborationen zwischen Staaten und Firmen sind unverzichtbar geworden.
Im Ergebnis zeigt sich: Kommerzielle Erkundung des Alls bleibt ein Abenteuer voller Unwägbarkeiten – Hoffnung und Scheitern gehen hier Hand in Hand.