Guillermo Del Toros Frankenstein: Neuer Meilenstein für das moderne Kino

Guillermo Del Toro widmet sich mit seinem neuen Projekt Frankenstein einem Klassiker der Filmgeschichte und markiert damit einen Wandel im aktuellen Kino. Sein Ansatz verspricht neue Impulse und könnte das Genre nachhaltig prägen.

Ein Jahrzehnte alter Traum wird Wirklichkeit

Für den mexikanischen Filmemacher Guillermo del Toro geht mit der Veröffentlichung seines neuen Films Frankenstein auf Netflix eine lang gehegte Vision in Erfüllung. Bereits seit rund zwanzig Jahren trug der Regisseur die Idee einer eigenen Interpretation des von Mary Shelley geschaffenen Mythos mit sich. Während anfangs sein Weggefährte Doug Jones als Kreatur im Gespräch war, übernimmt nun der aus „Euphoria“ bekannte Schauspieler Jacob Elordi diese zentrale Rolle.

Kreative Vollendung und persönliche Zäsur

Die Faszination für das Monströse zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk von del Toro, angefangen bei „Cronos“ über „Blade 2“ bis hin zu „Hellboy“. Seine jüngste Arbeit jedoch stellt für ihn einen Endpunkt dar: In dem Buch „Frankenstein: Written and Directed by Guillermo del Toro“ beschreibt er, wie sich mit dieser Produktion ein persönlicher Kreis schließt – eine Obsession, die ihn seit seiner Kindheit begleitet hat. Besonders prägend war für ihn ein Schlüsselmoment während der Dreharbeiten mit Oscar Isaac, der den Wissenschaftler Victor Frankenstein verkörpert. Dort habe er erstmals gespürt, dass sich in seiner Beziehung zum Kino etwas grundlegend verändert.

Künstlerische Neuausrichtung und Ausblick

Diese Erfahrung bedeutet keineswegs, dass sich del Toro aus dem Filmgeschäft zurückzieht. Im Gegenteil: Er sieht das Ende dieses Projekts als Beginn eines neuen Abschnitts. Inspiriert von Vorbildern wie Steven Spielberg oder Kathryn Bigelow, möchte er künftig andere filmische Wege beschreiten. Im Interview mit IndieWire betont er seinen Wunsch, mutigere Experimente zu wagen – etwa mit Lichtführung oder Bühnenbild, Bereiche, denen bislang wenig Aufmerksamkeit in seinem Schaffen zukam.

Mehrere Faktoren erklären diese künstlerische Neuorientierung:

• Erschöpfung des Themas „Monster“ nach jahrelanger Auseinandersetzung.
• Lust auf neue narrative und visuelle Ausdrucksformen.
• Antrieb, sich aus bekannten Mustern zu lösen.

Blick nach vorn: Was folgt nach Frankenstein?

Obwohl bislang nicht bekannt ist, welches Projekt als nächstes unter der Regie von Guillermo del Toro entstehen wird, gilt sein jüngster Film bereits jetzt als Meilenstein. Mit dem Start von Frankenstein auf Netflix können Zuschauerinnen und Zuschauer miterleben, wie ein Kapitel abgeschlossen und zugleich ein Neuanfang gewagt wird – eine Entwicklung, die sowohl die Fans als auch die Branche aufmerksam verfolgt.