Israel nimmt offiziell am Eurovision Song Contest 2026 teil

ADN
Israel wird auch 2026 am Eurovision Song Contest teilnehmen. Trotz anhaltender Debatten um die Beteiligung bleibt das Land fester Bestandteil des internationalen Musikwettbewerbs, wie die Veranstalter nun offiziell bestätigt haben.
TL;DR
- Israel nimmt an Eurovision 2026 trotz Boykott-Drohungen teil.
- Neue Abstimmungsregeln sollen Fairness stärken.
- Teilnehmerzahl sinkt, mehrere Länder bleiben unentschlossen.
Eurovision 2026: Ein Wettbewerb unter Hochspannung
Mit der Bestätigung der Teilnahme von Israel an der kommenden Ausgabe des Eurovision Song Contest ist eine lang diskutierte Frage endlich geklärt – doch die Wogen haben sich keineswegs geglättet. Nach Monaten kontroverser Debatten und diplomatischer Manöver hat der niederländische Sender Avotros die Entscheidung öffentlich gemacht und damit einen neuen Abschnitt in einer ohnehin angespannten Phase für Europas populärsten Musikwettbewerb eingeläutet.
Boykott-Drohungen spalten das Teilnehmerfeld
Die Rückkehr Israels, längst keine Selbstverständlichkeit mehr, hatte im Herbst zu offenen Protesten geführt. Insbesondere Länder wie Irland, die Niederlande, Slowenien, Island sowie das zum „Big Five“ gehörende Spanien forderten einen Ausschluss und drohten andernfalls mit Rückzug. Diese ungewöhnlich breite Allianz kritisierte vor allem das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen scharf und stellte die Werte des Wettbewerbs infrage. Die Reaktion der veranstaltenden Europäischen Rundfunkunion (UER) folgte prompt: Mitglieder wurden zu einer Sondersitzung geladen, ein Votum wurde angesetzt – später jedoch angesichts internationaler Entwicklungen erneut vertagt.
Anpassungen im Regelwerk und fortbestehende Unsicherheiten
Um den Vorwürfen mangelnder Fairness entgegenzutreten, hat die UER im November neue Regeln eingeführt. Mehrere Faktoren erklären diese Entscheidung:
- Einschränkung der individuellen Stimmenanzahl pro Zuschauer
- Wiedereinführung nationaler Jurys bei den Halbfinalrunden
Diese Maßnahmen sollen mutmaßliche Manipulationen verhindern und eine ausgewogenere Bewertung ermöglichen. Dennoch bleibt das Lager der Skeptiker gespalten: Während manche Delegationen vorsichtige Zustimmung signalisieren, halten andere – etwa Spanien, Slowenien und zuletzt auch die bereits ausgestiegenen Niederlande – weiterhin an ihrer Kritik fest.
Blick nach vorn: Unsichere Zukunft für das Festival
Auffällig ist, dass bislang nur dreißig Nationen ihre Teilnahme offiziell bestätigt haben – deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Neueinsteiger wie Rumänien, Moldawien und Bulgarien sind dabei, doch zentrale Akteure wie Sverige (Schweden), Finnland, aber auch langjährige Teilnehmer wie Irland oder Island, lassen ihre Entscheidung weiterhin offen. Angesichts der sinkenden Zahl der Beiträge stellt sich zunehmend die Frage, ob beide traditionellen Halbfinals überhaupt Bestand haben werden. Die endgültige Teilnehmerliste erwartet man frühestens zum Frühlingsbeginn 2026 – bis dahin dürfte die Debatte um Werte, Politik und Musik beim Eurovision Song Contest andauern.