Josey Wales – Legendärer Westernfilmklassiker der amerikanischen Filmgeschichte

Warner Bros. Pictures / PR-ADN
Der Film um Josey Wales zählt zu den prägenden Werken des amerikanischen Western-Genres. Seine eindrucksvolle Darstellung von Rache, Überlebenswillen und Gerechtigkeit fasziniert bis heute ein breites Publikum und bleibt kulturell relevant.
TL;DR
- Clint Eastwood inszeniert und spielt Josey Wales.
- Künstlerische Konflikte prägten die Entstehung des Westerns.
- Der Film erneuerte das Genre und blieb einflussreich.
Ein Meilenstein im amerikanischen Western-Genre
Kaum ein Werk verkörpert den Wandel des amerikanischen Westerns so eindrucksvoll wie Josey Wales hors-la-loi. In einer Zeit, als das Genre Mitte der 1970er Jahre an Popularität verlor, setzte sich Clint Eastwood nicht nur vor die Kamera, sondern übernahm nach einem Produzentenwechsel auch die Regie. Inspiriert vom Roman „The Rebel Outlaw: Josey Wales“ von Asa Earl Carter, gestaltete Eastwood einen Film, der mit seinem revisionistischen Ansatz und menschlichen Tiefgang zu seinen bedeutendsten Arbeiten zählt.
Die Emanzipation eines Anti-Helden
Im Mittelpunkt der Handlung steht ein von Krieg und Verlust gezeichneter Einzelgänger: Der Farmer Josey Wales, dessen Familie von Unionssoldaten unter der Führung von Kapitän Terrill brutal ermordet wird. Vom Verlangen nach Rache getrieben, schließt er sich den Konföderierten an, wird schließlich zum Gejagten und trifft auf seiner Flucht unterschiedliche Menschen – darunter eine junge Navajo-Frau (Geraldine Keams) sowie eine alte Dame (Paula Trueman) mit ihrer Enkelin (Sondra Locke). Mit ihnen bildet er wider Willen eine Art neue Familie in einem von der Nachkriegszeit zerrissenen Westen.
Künstlerische Überzeugungen und Produktionskonflikte
Die Entstehung von Josey Wales hors-la-loi war alles andere als geradlinig. Insbesondere die Gestaltung des Endes führte zu hitzigen Diskussionen am Set. Wie später durch den Cutter Ric Gentry bekannt wurde, sprachen sich Teile des Teams für ein eindeutiges Finale aus. Doch Eastwood bestand auf einer offenen Schlussszene: Sein Protagonist reitet einsam dem Horizont entgegen – eine Einladung an das Publikum, selbst weiterzudenken. „Es ist die Vorstellungskraft der Zuschauer, die einen Film lebendig hält“, so seine Überzeugung.
Mehrere Faktoren erklären diese Entscheidung:
- Eastwoods Vertrauen in das erwachsene Publikum;
- widerstreitende Ansichten über filmisches Erzählen;
- der Wunsch nach einem vielschichtigen Western-Abschluss.
Anhaltende Wirkung und persönlicher Stellenwert
Trotz der Turbulenzen während der Produktion avancierte der Film zum wirtschaftlichen und kritischen Triumph: Mit Einnahmen von über 31 Millionen Dollar bei vergleichsweise niedrigen Produktionskosten wurde Eastwoods Status als innovativer Westernmacher weiter gefestigt – bereits zuvor hatte ihn die sogenannte Dollar-Trilogie von Sergio Leone weltberühmt gemacht. Während viele Kritiker sein Spätwerk „Erbarmungslos (Unforgiven)“ höher bewerten, bleibt Josey Wales für Eastwood persönlich ein Schlüsselfilm: Er steht für künstlerische Eigenständigkeit und einen kompromisslosen Umgang mit dem Westerngenre.