Neill Blomkamps gescheiterter Alien 5-Film: Gründe und Hintergründe

20th Century Fox / PR-ADN
Das geplante fünfte Kapitel der legendären Alien-Reihe unter der Regie von Neill Blomkamp sorgte bei Fans für große Erwartungen. Dennoch wurde das ambitionierte Filmprojekt trotz prominenter Unterstützung letztlich nicht realisiert.
TL;DR
- Blomkamps Alien-Film scheiterte an Ridley Scotts Einfluss.
- Disney kontrolliert nun die Alien-Franchise.
- Fans sind über den Stil der Reihe gespalten.
Zerrissene Visionen innerhalb der Alien-Reihe
Wer sich in der Welt von Alien bewegt, begegnet unweigerlich einer tiefen Spaltung unter den Fans: Während manche nach wie vor das beklemmende Grauen des ersten Films von Ridley Scott (1979) favorisieren, sehnen andere die energiegeladene Action wieder herbei, die James Cameron 1986 etabliert hat. Diese beiden künstlerischen Pole prägen die Entwicklung der Franchise bis heute und geben bisweilen Anlass zu erbitterten Diskussionen darüber, welcher Ansatz dem Wesen von Alien eigentlich gerecht wird.
Zerplatzte Hoffnung: Neill Blomkamps geplatztes Projekt
Die Erwartungen waren hoch, als 2015 bekannt wurde, dass Neill Blomkamp, gefeiert für seinen Erfolg mit „District 9“, einen neuen Teil der Reihe inszenieren wollte. Sein Ziel: Eine direkte Fortsetzung von „Aliens“ zu schaffen und alle späteren Entwicklungen zu ignorieren. Mit Rückhalt von Sigourney Weaver und sogar Interesse von James Cameron, schien ein actionorientiertes Comeback greifbar. Erste Konzeptzeichnungen verbreiteten schnell Euphorie. Doch diese Euphorie wich bald anhaltender Unsicherheit – Terminverschiebungen, Gerüchte und schlussendlich die endgültige Absage im Jahr 2022 ließen das Projekt scheitern.
Ridley Scotts entscheidende Rolle beim Scheitern
Was führte zu diesem abrupten Aus? Bei einer Veranstaltung zur Premiere von „Avatar: The Way of Water“ ließ Sigourney Weaver aufhorchen: Ihrer Ansicht nach blockierte Ridley Scott, inzwischen stark auf seine eigenen Prequels wie „Prometheus“ (2012) fokussiert, jede alternative Herangehensweise. Während Blomkamp noch daran arbeitete, ikonische Figuren wie Ellen Ripley und Rebecca „Newt“ Jorden zurückzubringen, zementierte Scott seine Vorstellungen – und verhinderte so das geplante Revival.
- Eindeutige Interessenkonflikte zwischen Schöpfern prägten die Entwicklung.
- Kreative Kontrolle verlagerte sich zugunsten von Scotts Prequel-Reihe.
- Scheitern alternativer Ansätze sorgte für Frust bei vielen Beteiligten.
Disney: Ein neues Kapitel für das Monster-Franchise
Mit dem Kauf von Fox durch The Walt Disney Company im Jahr 2017 veränderte sich schließlich alles grundlegend. Die Rechte an der Marke liegen nun bei Disney – weder Scott noch Blomkamp bestimmen seither maßgeblich über das Schicksal der Reihe. Die Ära eines kreativen Ringens um das Wesen von Alien scheint damit zumindest vorübergehend beendet. Gleichwohl bleibt offen, in welche Richtung sich die berühmte Weltraum-Saga künftig entwickeln wird – zumal auch unter den Fans weiterhin Uneinigkeit herrscht, ob Schrecken oder Spektakel dominieren sollte.