Macron und Selenskyj in London: Gemeinsame Strategie gegen Russland

ADN
Emmanuel Macron und Wolodymyr Selenskyj reisen nach London, um angesichts des russischen Angriffskriegs ihre Zusammenarbeit zu stärken. Die Gespräche zielen darauf ab, den internationalen Druck auf Moskau weiter zu erhöhen und gemeinsame Strategien zu entwickeln.
TL;DR
- Zweifel am Trump-Plan für Frieden in der Ukraine
- Europa sucht Einfluss zwischen Washington und Moskau
- Sorge vor russisch-freundlichem Abkommen wächst
Diplomatische Spannungen beim Gipfel in London
Am 8. Dezember 2025 treffen sich zentrale europäische Regierungschefs – darunter Volodymyr Zelensky, Keir Starmer, Emmanuel Macron und Friedrich Merz – zu einem Krisengipfel in London. Ziel dieser Zusammenkunft ist es, über die aktuellen Verhandlungen zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine zu beraten. Während die Erwartungen hoch sind, verschärfen jüngste kritische Äußerungen von US-Präsident Donald Trump gegenüber der ukrainischen Haltung den Druck auf die Beteiligten.
Der umstrittene „Trump-Plan“ und internationale Unsicherheiten
Im Zentrum der Gespräche steht der sogenannte „Trump-Plan“, der seit seiner Vorstellung vor drei Wochen die diplomatische Bühne beherrscht. Mehrere westliche Hauptstädte debattieren derzeit heftig über dessen Ausgestaltung und Konsequenzen. In Brüssel und Paris wächst das Unbehagen, denn sowohl enge Vertraute von Trump wie der Unternehmer Steve Witkoff, als auch sein Schwiegersohn Jared Kushner, haben jüngst mit dem russischen Präsidenten verhandelt – was bei europäischen Verbündeten Misstrauen auslöst. Versuche, das als zu russlandfreundlich geltende Papier nachträglich in Genf abzumildern, blieben erfolglos.
Kernfragen bleiben ungelöst: Europas schwierige Vermittlerrolle
Mehrere Faktoren erklären diese verfahrene Situation:
- Die Frage nach der Wahrung der territorialen Integrität der Ukraine,
- der mögliche Ausschluss eines künftigen NATO-Beitritts,
- sowie die Effektivität russischer Zusagen im Falle einer Einigung.
Während die britische Außenministerin Yvette Cooper auf dem Weg nach Washington ist, um mit US-Außenminister Marco Rubio zu beraten, bleibt unklar, ob Europa seinen Einfluss überhaupt geltend machen kann. Die russische Seite lobte die neue amerikanische Strategie offen als „weitgehend deckungsgleich mit unseren Vorstellungen“, was wiederum Brüssel alarmiert.
Aussichten auf Frieden weiterhin fragil
Inmitten politischer Debatten bleibt die Lage vor Ort angespannt: Russische Angriffe dauern an – allein in der letzten Nacht wurden zwischen Soumy und Tschernihiw neun Menschen verletzt. Die eigentliche Bewährungsprobe für jede Vereinbarung liegt nun darin, ob und wie weit sich insbesondere Moskau tatsächlich für eine stabile Friedensordnung engagiert. Vorläufig jedoch dominiert bei vielen Beobachtern Skepsis: Die Gefahr eines zu einseitigen Abkommens zugunsten Russlands scheint greifbarer denn je.