Massenstreik in Chiles größter Kupfermine

Trotz Verhandlungsversuchen konnten sich die Gewerkschaften und BHP, der Hauptbesitzer der Escondida-Mine in Australien, nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen. Eine frühere Streikaktion im Jahr 2017 verursachte dabei Verluste von 740 Millionen Dollar über 44 Tage. Droht nun eine Wiederholung?
Streik in der Escondida-Mine: Ein Machtkampf um die Dividendenverteilung
Die Woche beginnt angespannt für die Arbeiter der Escondida-Mine, dem größten Kupferbergwerk der Welt, gelegen im Norden Chiles.
Angesichts der „Unmöglichkeit, eine Einigung über einen neuen Tarifvertrag“ mit BHP, ihrem australischen Arbeitgeber, zu erzielen, begannen sie am Dienstag, den 13. August, einen Streik.
Eine gerechte Forderung der Arbeiter
Die „Gewerkschaft der Arbeiter Nr. 1“ erläuterte in ihrer Mitteilung den Ursprung des Konflikts. Hauptanliegen der Gewerkschaften ist, dass 1 % der an ausländische Aktionäre gezahlten Dividenden an die Arbeiter gehen sollten.
BHP hatte jedem Arbeiter einen Bonus von 28.900 Dollar angeboten, aber die Gewerkschaft betont, dass 1 % der Dividenden insgesamt 36.000 Dollar pro Arbeiter entsprechen würde.
Die wirtschaftlichen Folgen eines großen Streiks
Der aktuelle Streik erinnert an den von 2017, als die Arbeiter von Escondida einen 44-tägigen Streik initiierten.
Der Konflikt hatte damals wirtschaftliche Verluste von 740 Millionen Dollar verursacht und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Chiles um 1,3 % schrumpfen lassen. Mit einer Produktion von 1,1 Millionen Tonnen Kupfer im Jahr 2023, was 5,4 % der weltweiten und 21 % der chilenischen Produktion entspricht, ist die Escondida-Mine ein wichtiger wirtschaftlicher Akteur.
Ein Konflikt, der schnell gelöst werden muss
BHP, im Zentrum der Kontroverse, bedauerte die Situation, betonte jedoch, Anstrengungen unternommen zu haben, um Verbesserungen des aktuellen Tarifvertrags vorzuschlagen. Es gilt als dringend, dass der australische Bergbaugigant und die Gewerkschaften schnell verhandeln, um verheerende Auswirkungen auf die chilenische Wirtschaft zu vermeiden.
Ein solcher Konflikt zwischen Arbeitern und ausländischen Investoren beleuchtet auch die Herausforderungen der Gewinnverteilung in diesem Schlüsselsektor.