Multiple Sklerose: 5 frühe Symptome frühzeitig erkennen und beachten

ADN
Multiple Sklerose entwickelt sich oft schleichend und bleibt zunächst unbemerkt. Bestimmte frühe Anzeichen können jedoch auf die Krankheit hinweisen. Wer diese Warnsignale kennt, kann eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung unterstützen.
TL;DR
- Früherkennung von Symptomen ist entscheidend bei MS.
- Zentrale Warnzeichen oft unspezifisch und leicht zu übersehen.
- Rechtzeitige Diagnose verbessert Lebensqualität erheblich.
Zahlreiche Warnsignale bleiben unbemerkt
Immer wieder schildern Betroffene wie etwa die Schauspielerin Selma Blair, welchen langen und steinigen Weg sie bis zur Diagnose der Sclérose en plaques (MS) zurücklegen mussten. Häufig werden erste Beschwerden wie starke Schmerzen oder lähmende Erschöpfung anderen Ursachen zugeschrieben. Daraus resultieren nicht selten jahrelange Verzögerungen in der medizinischen Betreuung – mit weitreichenden Folgen für die Betroffenen.
Was hinter der Krankheit steckt
Schätzungen zufolge leben allein in den Vereinigten Staaten fast eine Million Menschen mit Multipler Sklerose. Bei dieser chronischen Erkrankung des zentralen Nervensystems richtet sich das körpereigene Immunsystem fälschlicherweise gegen die schützende Myelinschicht der Nervenfasern. Dadurch werden die Nervenimpulse gestört, was wiederum sehr unterschiedliche Beschwerden hervorrufen kann.
Anzeichen, die Alarm schlagen sollten
Mehrere Faktoren erklären, warum die ersten Symptome so oft übersehen werden: Sie wirken alltäglich, variieren stark und entwickeln sich schleichend. Dennoch gibt es laut aktueller Fachliteratur bestimmte Warnsignale, auf die besonders geachtet werden sollte:
- Dauerhafte Fatigue: Überwältigende körperliche und geistige Erschöpfung betrifft einen Großteil der Patienten.
- Kognitive Beeinträchtigungen: Konzentrationsschwierigkeiten, Probleme bei Alltagsentscheidungen oder dem Gesprächsverlauf.
- Mood Swings: Auffällige Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Angstzustände können Vorboten sein.
- Koordinationsverlust: Häufiges Stolpern oder Ungeschicklichkeit, bis hin zum „Alien-Hand-Syndrom“.
- Befindlichkeitsstörungen beim Wasserlassen: Dranginkontinenz oder ungewöhnliche Frequenz treten bei vielen nach Jahren auf.
Frühes Erkennen als Schlüssel zur Therapie
Gerade weil diese Beschwerden so unspezifisch erscheinen, zögern viele lange mit dem Arztbesuch. Fachleute betonen jedoch: Wer bereits frühe Hinweise ernst nimmt und abklären lässt, hat größere Chancen, den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen und Komplikationen zu vermeiden. Die offene Auseinandersetzung mit dem Thema hilft zudem, gesellschaftliche Vorurteile abzubauen und Barrieren beim Zugang zur Versorgung zu senken. Letztlich bleibt die Sensibilisierung für erste Symptome eine zentrale Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben mit dieser schwerwiegenden neurologischen Erkrankung.