Viele Proteinpulver und Shakes mit zu hohem Bleigehalt

ADN
Viele Proteinpulver und -shakes sind bei Sportlern und gesundheitsbewussten Menschen beliebt. Doch Analysen zeigen, dass ein Großteil dieser Produkte bedenklich hohe Mengen an Blei enthält und damit potenzielle Gesundheitsrisiken birgt.
TL;DR
- Viele Proteinprodukte enthalten gefährliche Mengen an Plomb.
- Pflanzliche Pulver meist stärker belastet als Milchprodukte.
- Experten raten zu äußerster Vorsicht bei regelmäßigem Konsum.
Kritische Belastung: Proteinpulver unter der Lupe
Mit dem wachsenden Trend zu Eiweißpräparaten geraten zunehmend auch deren Schattenseiten in den Fokus. Eine aktuelle Untersuchung von Consumer Reports, einem renommierten Verbraucherportal, sorgt nun für erhebliche Unruhe: In mehr als zwei Dritteln der 23 getesteten Markenprodukte wurden laut Analyse gesundheitsgefährdende Mengen an Plomb (Blei) festgestellt – und das Niveau liegt heute deutlich über den Werten von vor fünfzehn Jahren.
Pflanzenbasierte Produkte besonders betroffen
Insbesondere Eiweißpulver auf pflanzlicher Basis stehen am Pranger. Hier fanden die Tester durchschnittlich neunmal so viel Blei wie in Milchpulvern und doppelt so viel wie in tierischen Varianten. Doch auch bei Molke- und Fleischprodukten überschreiten viele Präparate die empfohlenen Tageswerte – etwa die Hälfte der getesteten Milchpulver ist betroffen. Das Schwermetall, das sich schleichend im Körper ansammelt, gilt als Verursacher ernster Gesundheitsprobleme wie Bluthochdruck, Nierenschäden oder sogar Beeinträchtigungen des ungeborenen Lebens während einer Schwangerschaft.
Dramatische Ausreißer und Empfehlungen der Fachleute
Einige Produktnamen stechen besonders hervor – leider im negativen Sinne. Die Analyse zeigt:
- Naked Nutrition’s Mass Gainer: Enthielt pro Portion 77,7 Mikrogramm Blei, was dem 15-fachen der tolerierten Menge entspricht.
- Huel’s Black Edition: Mit 6,3 Mikrogramm lag es immer noch bei über 1 200 % des zulässigen Tageswerts.
- Garden of Life Sport Organic Plant-Based Protein und Momentous 100% Plant Protein: Überschreiten ebenfalls vielfach die Grenzwerte.
Die Empfehlung der Experten ist eindeutig: Diese Präparate sollten gemieden oder höchstens extrem selten konsumiert werden – im Falle einiger Produkte bestenfalls ein Mal pro Woche.
Blick hinter die Kulissen eines Booms
Vor dem Hintergrund eines boomenden Marktes mahnt Tunde Akinleye, leitender Forscher bei Consumer Reports: Die Belastung habe in den vergangenen Jahren sogar zugenommen. Angesichts dessen stellt sich die Frage, ob Nahrungsergänzungsmittel tatsächlich unverzichtbar sind – oder ob nicht eine ausgewogene Ernährung gesünder und sicherer wäre. Denn die Problematik schwer abbaubarer Metalle bleibt ungelöst und verlangt nach entschiedener Regulierung in einer Branche, die weiter rasant wächst.