Rima Hassan nach Abschiebung aus Israel: Feindselige Reaktionen von Mitreisenden im Flugzeug

Rima Hassan, engagée pour la cause palestinienne, a été contrainte de quitter Israël par les autorités. Au cours de son vol retour, elle a également fait face à des réactions hostiles de la part d’autres passagers.

Konfliktgeladene Rückkehr in die französische Hauptstadt

Kaum hatte Rima Hassan, die französisch-palästinensische Europaabgeordnete von LFI, am Donnerstagabend nach ihrer dreitägigen Inhaftierung in Israel wieder Pariser Boden betreten, geriet sie ins Zentrum erneuter Spannungen. Schon bei der Ankunft am Flughafen Roissy schlug die Stimmung um: Inmitten von Passagieren mit israelischer Fahne und anderen, die offen ihre Unterstützung für die palästinensische Sache zeigten, kam es zu einer handfesten Auseinandersetzung. Laut Angaben einer Flughafenquelle musste die Grenzpolizei einschreiten: « Il y a eu une situation conflictuelle à bord, avec d’autres voyageurs (…) suite à un mouvement de voyageurs hostiles ». Letztlich wurde Frau Hassan aus Sicherheitsgründen direkt vom Flug Tel-Aviv/Paris eskortiert.

Empfang am symbolischen Ort: Place de la République

Um weiteren Zwischenfällen im Flughafengebäude auszuweichen, begab sich Rima Hassan ohne Umwege zur zentralen Place de la République. Dort empfing sie eine Gruppe aus etwa fünfzehn Abgeordneten der LFI, darunter auch Jean-Luc Mélenchon. In ein keffieh gehüllt und noch im Trainingsanzug aus der Haftzeit, fiel sie ihrem Mitstreiter Reva Viard, ebenfalls gerade freigelassen, in die Arme. Zahlreiche Unterstützer und Aktivisten hatten sich unter Bannern wie « Free Palestine » eingefunden – ein Zeichen dafür, wie sehr das Schicksal der Abgeordneten politisch aufgeladen ist.

Kurz gefasst: Politisches Statement und internationale Folgen

Im Mittelpunkt ihrer öffentlichen Erklärung betonte Rima Hassan: « Tout le monde le sait, elle était symbolique, mais elle était éminemment politique : il s’agissait surtout de dénoncer le blocus et de le briser. » Mit elf weiteren Aktivisten – darunter die schwedische Klimaikone Greta Thunberg, Journalisten aus Frankreich und Brasilien – hatte sie Anfang Juni den Segler Madleen ab Italien bestiegen. Ziel war es, dringend benötigte humanitäre Hilfe in den abgeriegelten Gazastreifen zu bringen. Die Fahrt endete abrupt, als das Schiff rund 185 Kilometer vor der Küste in internationalen Gewässern von israelischen Einheiten aufgebracht wurde.

Die Konsequenzen dieses Vorstoßes sind deutlich:

• Bann für hundert Jahre: Allen zwölf Passagieren wird die Einreise nach Israel auf Lebenszeit untersagt.
• Schnelle Ausweisung: Nach kurzer Haft und zum Teil Isolationshaft erfolgte die Abschiebung.
• Ankündigung weiterer Initiativen: Hassan erklärte, man werde « autant de bateaux que nécessaire » entsenden.

Zunehmender internationaler Druck gegen den Gazablokade

Im Lichte dieser Ereignisse rückt auch die internationale Kritik an Israels Politik stärker ins Rampenlicht. Die Vereinten Nationen werfen der Regierung vor: « le choix délibéré d’Israël de priver les Gazaouis des moyens de leur survie ». Seit dem Angriff vom 7. Oktober 2023, dem über tausend Israelis zum Opfer fielen, verzeichnete das palästinensische Gesundheitsministerium laut UN-Angaben mehr als 55 000 tote Palästinenserinnen und Palästinenser. Während weitere Franzosen noch auf ihre Heimreise warten, bleibt der Protest gegen den humanitären Ausnahmezustand im Gazastreifen in Bewegung – getragen von einer breiten zivilgesellschaftlichen Solidarität sowie dem entschiedenen Willen Einzelner wie Rima Hassan.