Steigen die Spritpreise? US-Angriffe zwischen Israel und Iran schüren neue Sorgen am Energiemarkt

Die jüngsten US-Luftangriffe im Kontext der angespannten Beziehungen zwischen Israel und Iran werfen Fragen zur Entwicklung der Kraftstoffpreise auf. Beobachter befürchten, dass eine weitere Eskalation direkte Auswirkungen auf die internationalen Energiemärkte haben könnte.
Tl;dr
- Trump ordonne des frappes contre l’Iran.
- Le prix du pétrole monte modérément.
- Impact limité à la pompe, vigilance recommandée.
Regionale Eskalation – Globale Folgen
Die politische Spannung am Golf hat am Wochenende einen neuen Höhepunkt erreicht. Am 22. Juni 2025 gab Donald Trump überraschend den Befehl zu gezielten Militärschlägen gegen iranische Nuklearanlagen. Die angekündigte « destruction totale » der Infrastruktur in Iran kommt nach tagelanger Zuspitzung zwischen Téhéran und Tel Aviv, wobei sich die Fronten zuletzt deutlich verhärteten.
Drohkulisse im Persischen Golf: Das Nadelöhr Ormuz
Mit den Luftangriffen ist auch das sensible Gleichgewicht im Nahen Osten ins Wanken geraten. Fast umgehend reagierte der Iran: Die Führung drohte, bei weiterer Eskalation den strategisch bedeutenden Seeweg, den « détroit d’Ormuz », zu schließen. Kaum ein anderer Engpass ist für den Weltenergiemarkt derart kritisch – durch diese Meerenge werden knapp 20 % aller global gehandelten Öllieferungen transportiert.
Am Montagmorgen zeigte sich die Reaktion der Märkte prompt, wenngleich mit vergleichsweise gemäßigtem Ausschlag: Der Ölpreis stieg auf asiatischen Börsen kurzzeitig um rund sechs Prozent, bevor er sich wieder etwas abschwächte.
Pessimismus gebremst: Marktreaktionen und Einordnung
Doch wie gefährlich ist die Lage tatsächlich? Für Olivier Gantois, Präsident der Union française des industries pétrolières (Ufip), kein Novum: « Le marché surréagit au moindre soubresaut géopolitique », betont er und verweist darauf, dass die Preiserhöhung diesmal mit nur zwei Dollar pro Fass recht überschaubar ausfiel – ganz anders als nach den israelischen Angriffen Mitte Juni, als Öl um ganze zehn Dollar zulegte.
Diese vergleichsweise moderate Entwicklung hat mehrere Gründe:
- Länder wie der Iran sind selbst auf offene Handelswege angewiesen.
- Nationale und internationale Akteure haben kein Interesse an einem Öl-Engpass.
Das Säbelrasseln Teherans gilt daher vielfach als taktisches Manöver und weniger als akute Bedrohung für eine umfassende Blockade.
Benzinpreise: Keine Panik an der Zapfsäule – noch nicht
Die Auswirkungen für Verbraucher in Europa bleiben bislang überschaubar. Zwar rechnen Marktbeobachter kurzfristig mit minimal steigenden Preisen an den Tankstellen. Doch bislang bleibt alles im Rahmen: Größere Ausschläge wie während früherer geopolitischer Krisen blieben aus. Schon seit über zweieinhalb Jahren verhielt sich der Markt trotz mehrfacher Schocks überraschend stabil – auch aktuelle Zollerhöhungen konnten daran wenig ändern.
Allerdings dürfte sich dies rasch ändern können – das internationale Umfeld bleibt äußerst fragil. Jede neue Entwicklung könnte die Karten neu mischen und spürbare Konsequenzen nach sich ziehen.