Trumps Gaza-Plan: Internationale Reaktionen zwischen Friedenshoffnung und Engagement

ADN
Der jüngst vorgestellte Gaza-Plan von Donald Trump hat weltweit vielfältige Reaktionen ausgelöst: Während einige Stimmen auf eine neue Friedenschance hoffen, betonen andere die Bedeutung eines glaubwürdigen Engagements für nachhaltige Lösungen im Nahen Osten.
TL;DR
- Trump präsentiert neuen Friedensplan für Gaza.
- Breite internationale Unterstützung, aber auch Skepsis vor Ort.
- Humanitäre Hilfe und Freilassung der Geiseln im Fokus.
Ein ambitionierter Friedensvorschlag für Gaza
Mit einem überraschenden Schritt hat Donald Trump, Präsident der Vereinigten Staaten, am 29. September 2025 einen umfassenden Plan zur Beendigung des Konflikts in Gaza vorgestellt. Im Zentrum dieses Konzepts steht neben einem sofortigen Waffenstillstand auch ein stufenweiser Abzug der israelischen Streitkräfte. Besonders markant: Innerhalb von nur 72 Stunden nach Inkrafttreten des Abkommens sollen alle Geiseln freigelassen werden – eine Forderung, die bislang immer wieder zu politischem Stillstand geführt hatte.
Internationale Reaktionen und politische Einordnung
Der Vorschlag aus Washington sorgte international rasch für Bewegung. Zahlreiche arabische Staaten, darunter Ägypten, Katar, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, sowie Länder wie Türkei, Indonesien und Pakistan, signalisierten offene Unterstützung. Auch in Europa wurde der Friedensplan überwiegend begrüßt: Der französische Präsident Emmanuel Macron sprach von einem „starken Signal“, während Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez, bislang eher kritisch gegenüber Israels Vorgehen, von einer diplomatischen Wende sprach. Selbst der Präsident des Europäischen Rates, Antonio Costa, rief alle Parteien auf, diese Chance nicht ungenutzt verstreichen zu lassen.
Skepsis bleibt – Herausforderungen vor Ort
Doch nicht alle Stimmen sind optimistisch gestimmt. Die britische Regierung unter Premierminister Keir Starmer betont, dass parallel zum Waffenstillstand dringend eine umfassende humanitäre Hilfe für die Bevölkerung von Gaza anlaufen müsse. In Italien ist von einem „ambitionierten Projekt“ die Rede. Der designierte Leiter des neuen „Friedenskomitees“, Ex-Premierminister Tony Blair, sieht in Trumps Initiative „wahrscheinlich unsere beste Chance“ auf einen Abschluss nach zwei Jahren Gewalt.
Auf lokaler Ebene ist das Bild gemischt: Die palästinensische Autonomiebehörde lobt zwar Trumps Bemühungen, reagiert jedoch zurückhaltend hinsichtlich der tatsächlichen Umsetzbarkeit. Ganz anders äußert sich die islamistische Gruppe Jihad Islamique, die den Plan als Versuch wertet, das Leiden ihres Volkes zu verlängern.
Nächste Schritte und humanitäre Prioritäten
In den kommenden Wochen wird sich zeigen müssen, ob dieser politische Vorstoß mehr als nur ein kurzes diplomatisches Strohfeuer ist. Humanitäre Organisationen – etwa Vertreter der Vereinten Nationen (UNO) wie Tom Fletcher – bieten bereits konkrete Unterstützung an:
- Sicherung der Versorgung mit lebenswichtigen Hilfsgütern in Gaza.
- Kritische Überwachung der Umsetzung vereinbarter Maßnahmen.
Ob diese amerikanisch geführte Friedensinitiative tatsächlich einen nachhaltigen Wandel bringt oder bloß eine Atempause schafft, bleibt somit offen – Hoffnung schimmert jedoch erstmals seit Langem durch das politische Grau des Nahen Ostens.