Vielversprechender Brustkrebs-Impfstoff gegen triple-negativen Krebs im frühen Test

ADN
Ein neu entwickelter Impfstoff gegen das besonders aggressive triple-negative Mammakarzinom zeigt in einer ersten klinischen Studie vielversprechende Ergebnisse und weckt Hoffnung auf neue Therapieoptionen für Patientinnen mit dieser schwer behandelbaren Brustkrebsform.
TL;DR
- Neuer Impfstoff gegen Brustkrebs zeigt vielversprechende Resultate.
- Sichere Immunantwort bei 74 % der Teilnehmerinnen erreicht.
- Weitere Studien bis mindestens 2026 geplant.
Bedrohliche Prognosen beim Brustkrebs
Die aktuellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation belegen eine weiterhin dramatische Entwicklung: Rund 2,3 Millionen Frauen erkrankten weltweit allein im Jahr 2022 an Brustkrebs. Diese Diagnose bleibt somit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Mit etwa 670.000 Todesfällen jährlich fordert diese Krankheit einen hohen Tribut. Prognosen zeigen zudem, dass sowohl die Fallzahlen als auch die Sterblichkeit bis zum Jahr 2050 um fast 40 Prozent steigen könnten – insbesondere in Regionen mit unzureichender medizinischer Versorgung.
Impfstoff-Forschung bringt neue Hoffnung
Ein Lichtblick kommt nun aus den Forschungslaboren von Cleveland Clinic und Anixa Biosciences. Auf dem angesehenen San Antonio Breast Cancer Symposium präsentierten Forscher erste Ergebnisse zu einem experimentellen Impfstoff gegen den besonders aggressiven triple-negativen Brustkrebs (TNBC). Dieser Subtyp gilt als schwer behandelbar, da er keine klassischen Zielstrukturen für etablierte Therapien aufweist. Die Zwischenergebnisse: Der Impfstoff erwies sich bislang als sicher und löste bei etwa 74 Prozent der Probandinnen eine deutliche Immunantwort aus. Lediglich moderate lokale Entzündungsreaktionen wurden berichtet – schwere Nebenwirkungen blieben aus.
Zielgerichteter Mechanismus: Neue Wege für die Therapie
Das Besondere an diesem Ansatz ist das gezielte Attackieren der Eiweißstruktur Alpha-Lactalbumin, die sich hauptsächlich in TNBC-Tumorzellen findet und ansonsten nur während der Stillzeit im Körper vorkommt. Das Immunsystem soll durch den Impfstoff lernen, diese Struktur zu erkennen und gezielt durch Lymphozyten T zu bekämpfen. Da TNBC weder Hormonrezeptoren noch HER2-Proteine aufweist, stoßen klassische zielgerichtete Medikamente ins Leere.
Mehrere Faktoren erklären diese Entwicklung:
- Sicherheitsprofil: Keine schweren Nebenwirkungen festgestellt.
- Immunaktivierung: Lymphozyten greifen gezielt Tumorzellen an.
Blick nach vorn: Was bleibt offen?
So vielversprechend diese ersten Schritte erscheinen – bis zur breiten Anwendung ist es noch ein weiter Weg. Die Initiatoren planen eine Phase-2-Studie ab Ende 2026, um Wirksamkeit und Schutz vor Rückfällen gründlicher zu untersuchen. Besonders für jüngere Patientinnen oder Frauen aus Risikogruppen könnte dieser Ansatz künftig neue Perspektiven eröffnen und womöglich einen Meilenstein im Kampf gegen den bisher therapieresistenten TNBC setzen. Bis dahin bleibt allerdings geduldiges Abwarten geboten – gepaart mit verhaltener Hoffnung auf einen Durchbruch.