Warum Patrick Stewart Professor X in den X-Men-Filmen spielte

20th Century Fox / PR-ADN
Patrick Stewart zählt zu den bekanntesten Darstellern der Comicfigur Charles Xavier in den X-Men-Filmen. Was ihn letztlich dazu bewogen hat, die ikonische Rolle anzunehmen, beschäftigt Fans und Filmkritiker gleichermaßen.
TL;DR
- Professor X steht für Mutantenrechte und sozialen Aktivismus.
- Patrick Stewart wählte die Rolle wegen ihrer gesellschaftlichen Tiefe.
- Xavier bleibt trotz Idealen eine ambivalente, fehlbare Figur.
Ein komplexer Held: Professor X und sein sozialer Auftrag
Das Bild des Charles Xavier, vielen als Professor X aus der Filmreihe X-Men bekannt, geht weit über seine Fähigkeiten als mächtiger Telepath hinaus. Er ist Gründer der renommierten Xavier-Schule für Hochbegabte, die jungen Außenseitern nicht nur eine Heimat bietet, sondern ihnen auch hilft, ihre besonderen Talente zu akzeptieren – ein Symbol für Engagement und das Ringen um gesellschaftliche Anerkennung von Minderheiten.
Patrick Stewart und die Suche nach Relevanz
Als man Patrick Stewart erstmals das Angebot machte, Professor X im Kino zu verkörpern, war er alles andere als überzeugt. Der Schauspieler hatte keinerlei Bezug zur Welt der Mutanten und stand dem Projekt skeptisch gegenüber. Erst ein ausführliches Gespräch mit Regisseur Bryan Singer ließ ihn umdenken: Singers Ansatz, die Geschichte als Metapher für den Kampf um Gleichberechtigung von Minderheiten zu erzählen, überzeugte Stewart schließlich. „Mir wurde erst durch diese Perspektive klar, wie stark sich Xavier für friedliches Miteinander und Gerechtigkeit einsetzt“, verriet er dem Smithsonian Magazine. Dass der Charakter selbst leidenschaftlicher Verfechter sozialer Anliegen ist, spielte dabei eine entscheidende Rolle.
Xavier gegen Magneto: Von Freundschaft zu Rivalität
Im Zentrum der Saga steht jedoch nicht nur Xavier selbst, sondern vor allem sein moralisch aufgeladener Konflikt mit seinem langjährigen Freund Magneto. Während Magneto auf Konfrontation und manchmal auf Gewalt setzt, glaubt Xavier unbeirrbar an Dialog und Verständigung. Die Spannung zwischen diesen beiden Polen verleiht der Geschichte Tiefe; einfache Schwarz-Weiß-Malerei wird dabei konsequent vermieden.
Mehrere Faktoren erklären diese Ambivalenz:
- Moralische Grauzonen: Auch Xavier trifft fragwürdige Entscheidungen im Namen des Großen Ganzen.
- Kalkulierter Pragmatismus: Seine Hilfe gilt oft jenen, die seiner Agenda nützen.
- Zweifel im Team: Interne Konflikte und Unsicherheiten prägen die Dynamik der X-Men.
Die unperfekte Parabel – Eine Reflexion unserer Gesellschaft?
Wer bei den X-Men nach Helden ohne Makel sucht, wird enttäuscht. Die Geschichten verweben Idealismus mit Irrtum; selbst Charles Xavier entzieht sich dem Bild des unfehlbaren Anführers. Gerade diese Zwiespältigkeit aber macht das Franchise spannend: Es zwingt uns dazu, über Gerechtigkeit und gesellschaftliche Ausgrenzung nachzudenken – jenseits einfacher Antworten oder plakativer Vorbilder.