Warum Sie auf Händetrockner in Firmen und öffentlichen Toiletten verzichten sollten

ADN
In zahlreichen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen sind elektrische Händetrockner weit verbreitet, doch Experten warnen zunehmend vor gesundheitlichen Risiken und hygienischen Nachteilen, die mit ihrer Nutzung verbunden sind. Papierhandtücher gelten als sicherere Alternative.
TL;DR
- Schnelllufttrockner verteilen Keime in Waschräumen.
- Papiertücher sind hygienischer als elektrische Trockner.
- Ökobilanz verdeckt gesundheitliche Risiken im Alltag.
Ein vermeintlich grüner Fortschritt auf dem Prüfstand
Zunehmend setzen öffentliche Waschräume und Unternehmen auf elektrische Schnelllufttrockner, die als umweltfreundliche Alternative zu klassischen Papiertüchern gelten. Der Eindruck, mit dem Umstieg einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, ist weit verbreitet. Doch eine genauere Betrachtung wirft Fragen auf: Geht es bei der Wahl des Trocknungssystems wirklich nur um Nachhaltigkeit?
Keimschleudern im Alltag: Was sagt die Wissenschaft?
Verschiedene Untersuchungen, etwa von der Universität Leeds, belegen: Das eigentliche Problem moderner Händetrockner liegt nicht vorrangig im Stromverbrauch. Vielmehr saugen die Geräte den ohnehin mit mikroskopisch kleinen Partikeln belasteten Raumluftstrom an. Nach jedem Spülvorgang schwirren durch das Phänomen der „Toilet plume“ Bakterien und andere Rückstände stundenlang durch die Luft – ein Aspekt, den viele Nutzer unterschätzen. Kommt dann der kräftige Luftstrahl eines Trockners ins Spiel, gelangt diese potenziell kontaminierte Luft direkt auf frisch gewaschene Hände.
Lufttrockner: Verstärker statt Barriere für Keime
Entgegen der Erwartung, durch stärkere Luftströme mehr Hygiene zu erreichen, offenbaren wissenschaftliche Studien eine gegenteilige Wirkung. Neue Hochgeschwindigkeitsmodelle können laut Experten bis zu 1.300-mal mehr Keime in den Raum schleudern als eine gebrauchte Papierserviette. Wer denkt, lediglich die Hände wären betroffen, irrt – das Risiko erstreckt sich auch auf Kleidung, Gesicht sowie unbeteiligte Personen in unmittelbarer Nähe. Mehrere Faktoren erklären diese Problematik:
- Luftverwirbelungen transportieren Bakterien großflächig.
- Dauerfeuchte Räume fördern Schimmel- und Sporenbildung.
- Allergene und Mikroben erreichen empfindliche Schleimhäute.
Papier oder Luft – Ein Hygienedilemma?
Angesichts dieser Erkenntnisse raten Fachleute dazu, in öffentlichen Toiletten weiterhin auf Papiertücher zurückzugreifen. Sie nehmen nicht nur Feuchtigkeit zuverlässig auf, sondern entfernen auch nach dem Waschen verbliebene Keime von der Hautoberfläche – was entscheidend zur Senkung des Infektionsrisikos beiträgt. Wo Papier fehlt, erscheint es ratsamer, die Hände an der Luft trocknen zu lassen, statt sich dem starken Luftstrom eines Gerätes auszusetzen. Bei der Abwägung zwischen Ökologie und Gesundheit sollte letztlich das Thema Hygiene Vorrang haben – insbesondere in stark frequentierten Räumen.