Amazon Prime: Rekordstrafe der US-FTC für E-Commerce-Riese

ADN
Die US-Wettbewerbsbehörde FTC hat gegen den Online-Riesen Amazon Prime eine Rekordstrafe verhängt. Grund sind mutmaßlich irreführende Geschäftspraktiken, die Verbraucher beim Abschluss und der Kündigung von Abonnements benachteiligt haben sollen.
TL;DR
- Amazon zahlt 2,5 Milliarden Dollar Strafe an FTC.
- Prime-Abonnenten in den USA erhalten bis zu 51 Dollar zurück.
- Rückerstattung betrifft schwierige Kündigungen zwischen 2019 und 2025.
Historische Strafzahlung für Amazon: Was Prime-Nutzer jetzt wissen müssen
Mit einer Rekordstrafe von insgesamt 2,5 Milliarden Dollar zieht der Streit zwischen Amazon und der US-Regulierungsbehörde Federal Trade Commission (FTC) einen Schlussstrich unter langjährige Kritik am Umgang mit dem Dienst Prime. Dieser Vergleich vermeidet einen langwierigen Prozess wegen mutmaßlich irreführender Geschäftspraktiken und setzt vor allem ein deutliches Signal an den Marktführer im E-Commerce.
Wen betrifft die Rückzahlung – und in welcher Höhe?
Für viele Kundinnen und Kunden stellt sich nun die Frage: Wer profitiert konkret von der Einigung? Anspruch auf eine Rückerstattung haben ausschließlich Verbraucher in den USA, die zwischen dem 23. Juni 2019 und dem 23. Juni 2025 ein Prime-Abonnement abgeschlossen oder versucht haben, es zu kündigen – jedoch auf Hürden stießen. Die Höhe der möglichen Erstattung ist pro Person auf maximal 51 Dollar limitiert. Die Auszahlungen erfolgen gestaffelt:
- Kunden, die Prime innerhalb eines Jahres höchstens dreimal genutzt haben, erhalten eine automatische Rückerstattung noch vor Weihnachten 2025.
- Kunden mit dokumentierten Schwierigkeiten bei Abschluss oder Kündigung werden gesondert kontaktiert; ab Anfang 2026 können sie per Formular einen Antrag stellen.
Ausschlaggebend für die Teilnahme an der zweiten Welle: Es dürfen innerhalb von zwölf Monaten nicht mehr als zehn Prime-Vorteile genutzt worden sein.
Ablauf und Fristen: Worauf sollten Betroffene achten?
Der Weg zum Geld ist klar geregelt: Nach Eingang des Antrags entscheidet Amazon binnen maximal dreißig Tagen über die Berechtigung – im Erfolgsfall folgt eine monetäre Auszahlung, nicht etwa ein Guthaben oder Gutschein. Bis spätestens zum 23. Juli 2026 müssen sämtliche Ansprüche geltend gemacht sein. In Stellungnahmen betont das Unternehmen zwar weiterhin sein korrektes Verhalten, verspricht jedoch nachhaltige Verbesserungen bei den Abläufen rund um Anmeldung und Kündigung.
Kündigung von Prime: So gelingt der Austritt aktuell
Unabhängig von möglichen Entschädigungen suchen manche Nutzer nach einem unkomplizierten Ausstieg aus dem teuren Abonnement (derzeitiger Preis: 139 Dollar jährlich). Über das persönliche Konto lässt sich unter „Mein Abonnement verwalten“ gezielt die Beendigung einleiten. Zu beachten sind einige Bestätigungsschritte; entscheidend ist dabei, tatsächlich die endgültige Kündigung auszuwählen – zahlreiche Online-Guides bieten hierfür inzwischen anschauliche Unterstützung.
Die Auseinandersetzung markiert somit nicht nur eine finanzielle Zäsur, sondern dürfte auch das Verhältnis vieler Konsumenten zur Marke Amazon nachhaltig prägen.