Künstliche Intelligenz: New York reguliert Deepfakes in der Werbung

In New York werden klare Grenzen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Werbung gezogen. Die Stadt reagiert damit auf die zunehmende Verbreitung von Deepfakes und setzt neue Maßstäbe für den verantwortungsvollen Umgang mit KI-Technologien.

Striktere Transparenzvorgaben für KI im Showbusiness

Mit einem mutigen Schritt hat der Bundesstaat New York jüngst strengere Vorschriften für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Unterhaltungsbranche eingeführt. Die beiden neuen Gesetze, unterzeichnet von Gouverneurin Kathy Hochul, markieren einen entscheidenden Wendepunkt: Sie setzen neue Standards für die Transparenz in Werbeproduktionen und stärken die Rechte von Künstlern sowie deren Nachkommen. Auffällig ist, dass New York damit Teil eines wachsenden Trends wird – zahlreiche US-Bundesstaaten prüfen derzeit vergleichbare Regelungen oder haben sie bereits verabschiedet.

Klarheit und Schutz für Kreative und Verbraucher

Im Zentrum der Gesetzgebung stehen zwei wesentliche Neuerungen. Zum einen müssen Produzenten künftig unmissverständlich darauf hinweisen, wenn in einer Werbung sogenannte AI generated synthetic performers – also durch KI erschaffene Darsteller – zum Einsatz kommen. Zum anderen ist jede kommerzielle Nutzung des Namens, Abbilds oder der Ähnlichkeit einer verstorbenen Person nur noch mit ausdrücklicher Zustimmung ihrer Erben oder Testamentsvollstrecker zulässig.

Die Gouverneurin betonte bei der Unterzeichnung, es gehe darum, „Regeln des gesunden Menschenverstands“ zu schaffen, die sowohl Transparenz als auch den posthumen Respekt gegenüber Künstlerinnen und Künstlern sicherstellen.

Streik-Erbe als Impulsgeber für neue Regeln

Die rechtlichen Neuerungen stehen nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Arbeitskampf des Schauspielerverbandes SAG-AFTRA im Jahr 2023. Damals rückte insbesondere die Problematik von Deepfakes ins Rampenlicht: Die missbräuchliche Verwendung von Schauspielergesichtern ohne Zustimmung sorgte für massive Proteste. Das dabei ausgehandelte Vertragswerk lieferte schließlich folgende Kernelemente:

• Explizite Einwilligung vor jeder digitalen Replikation einer Person.
• Individuelle Genehmigung bei jeder weiteren Nutzung.
• Zuvor festgelegte Vergütung je digitaler Verwendung.

Viele US-Staaten nehmen dieses Modell nun als Vorlage, um die rechtlichen Lücken beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu schließen.

Zuständigkeitskonflikte zwischen Bundes- und Landesebene

Allerdings stößt das Vorgehen New Yorks auf Widerstand aus Washington. Führende Tech-nahe Berater wie David Sacks setzten sich laut Insidern energisch dafür ein, staatliche Regulierungsbefugnisse auszubremsen. Auch wurde versucht, per Gesetzesentwurf jegliche eigenständige Regulierung auf Bundesstaatsebene zu unterbinden – etwa im ersten Entwurf des „Big Beautiful Bill“. Gleichzeitig hat Ex-Präsident Donald Trump, beeinflusst durch Technologieunternehmen, ein neues Dekret zur KI-Regulierung angekündigt.

Ob der Weg zu mehr Verbraucherschutz und Fairness tatsächlich Bestand hat oder föderale Interessen obsiegen werden – das bleibt einstweilen offen.