Chris Evans Ausstieg: Wie sein Weggang Infinite beeinflusste

Paramount Pictures / PR-ADN
Der Ausstieg von Chris Evans hat die Produktion von Infinite erheblich beeinflusst und zentrale Pläne ins Wanken gebracht. Das Projekt sah sich nach seinem Weggang mit unerwarteten Herausforderungen und grundlegenden Veränderungen konfrontiert.
TL;DR
- „Infinite“ scheitert trotz starker Vorlage und Starbesetzung.
- Streaming-Start ersetzt Kinopremiere, enttäuscht Erwartungen.
- Kritiker bemängeln schwaches Drehbuch und blasse Figuren.
Eine Franchise mit großen Ambitionen
Im Jahr 2019 gab es kaum ein Filmprojekt, das ähnlich hohe Erwartungen weckte wie Infinite. Die Produktion von Paramount Pictures basierte auf dem Roman „The Reincarnationist Papers“ von D. Erik Maikranz und wurde als ehrgeizige Mischung aus Science-Fiction und Action angekündigt. Ursprünglich plante das Studio, mit einem erfahrenen Regisseur wie Antoine Fuqua sowie einer prominenten Besetzung – allen voran Chris Evans, damals frisch aus dem Marvel-Universum – eine neue Blockbusterreihe zu etablieren, die mit Erfolgsserien wie Matrix, Bourne oder auch Mission: Impossible konkurrieren sollte.
Zerplatzte Träume und Produktionsprobleme
Doch noch bevor die Dreharbeiten im Herbst 2019 begannen, gab es einen herben Rückschlag: Chris Evans stieg wegen anderweitiger Verpflichtungen aus. An seine Stelle trat schließlich Mark Wahlberg, flankiert von weiteren namhaften Darstellern wie Chiwetel Ejiofor, Dylan O’Brien und Sophie Cookson. Der Dreh lief zunächst reibungslos – sogar die Pandemie führte zu keinen gravierenden Unterbrechungen. Trotzdem schien das Projekt vom Pech verfolgt: Die Veröffentlichung wurde mehrfach verschoben, bis der Kinostart endgültig abgesagt wurde. Letztlich erfolgte am 10. Juni 2021 der ungeplante Start auf dem hauseigenen Streamingdienst Paramount+, was jegliche Hoffnung auf ein Franchise nachhaltig dämpfte.
Kritik an Handlung und Figurenzeichnung
Selbst eine erfolgreiche Kinopremiere hätte vermutlich kaum etwas am kritischen Echo geändert. Einhellig beurteilten Filmkritiker den Film als uninspirierten Nachahmer seiner großen Vorbilder. Die Geschichte um einen arbeitslosen Schizophrenen, der erkennt, ein sogenannter „Infinite“ mit Erinnerungen an frühere Leben zu sein, bietet zwar einen vielversprechenden Ansatz – doch bleibt das zentrale Konzept weitgehend unausgeschöpft. Die Gegenspielergruppen, namentlich die idealistischen „Believers“ und destruktiven „Nihilists“, geraten zur bloßen Karikatur.
Mehrere Faktoren erklären diese Enttäuschung:
- Konstruiertes Drehbuch, das wenig emotionale Bindung zulässt.
- Ansehnliche Optik, die erzählerische Schwächen nicht kaschieren kann.
- Schauspielerische Leistungen, die unter dem fragmentierten Universum leiden.
Nicht eingelöstes Potenzial – ein Fazit
Selbst eine Starbesetzung konnte den Kurs dieses Films nicht wenden. Auch nachdem Infinite im Jahr 2024 nochmals über Amazon Prime Video verfügbar gemacht wurde, blieb ihm der erhoffte Erfolg verwehrt. So bleibt rückblickend weniger die Frage nach verpassten Chancen als vielmehr das Rätsel bestehen, warum diese ambitionierte Produktion nie über den Status eines kurzlebigen Experiments hinauswuchs.