EU verschärft Migrationspolitik: Mehr Abschiebungen und strengere Strafen

ADN
Die Europäische Union verschärft ihren Umgang mit Migration, indem sie vermehrt Abschiebungen durchsetzt und strengere Strafen für Verstöße einführt. Diese Maßnahmen sollen die irreguläre Einwanderung eindämmen und die Kontrolle an den Außengrenzen stärken.
TL;DR
- EU verschärft Migrationspolitik trotz sinkender Ankunftszahlen.
- Neue Maßnahmen: Abschiebezentren, längere Haft, Geldbeitrag.
- Kritik von NGOs, Unterstützung durch rechte Parteien.
Richtungswechsel in der EU-Migrationspolitik
Mit einer deutlichen politischen Verschiebung hat die Europäische Union am 8. Dezember 2025 ein bislang beispielloses Paket zur Verschärfung ihrer Migrationspolitik beschlossen. Trotz eines Rückgangs irregulärer Einreisen um rund 20 Prozent wächst in Brüssel der Druck, entschlossen zu handeln – vor allem unter dem Eindruck einer erstarkten rechten und extrem rechten Mehrheit im Rat und Parlament. Als federführende Kraft hinter den neuen Vorgaben tritt insbesondere Magnus Brunner, EU-Kommissar und Mitgestalter des Reformwerks, auf. Sein zentrales Argument: Die Bürger müssten endlich das Gefühl erhalten, dass die Politik Kontrolle über die Situation habe.
Detaillierte Maßnahmen und politische Brüche
Was steckt im Einzelnen hinter der Reform? Im Zentrum stehen drei grundlegende Neuerungen:
- Migranten-Hubs außerhalb der EU-Grenzen: Die Einrichtung sogenannter „Rückkehrzentren“ für Geflüchtete in Drittstaaten.
- Längere Haftzeiten: Wer einen negativen Bescheid erhält und Europa nicht verlässt, kann künftig länger festgehalten werden.
- Rückführung in „sichere“ Staaten: Auch dann, wenn diese Länder für die Betroffenen gar keine Heimat darstellen.
Wenig überraschend stößt dieses Konzept auf geteiltes Echo: Während sich eine breite Front von Konservativen bis zur äußersten Rechten geschlossen zeigt, äußern einige Mitgliedstaaten wie Frankreich und Spanien Skepsis hinsichtlich Rechtsstaatlichkeit sowie Wirksamkeit – etwa mit Blick auf frühere Fehlschläge extraterritorialer Lager.
Kritik von Zivilgesellschaft und neue Lastenteilung
Parallel mehren sich warnende Stimmen aus der Zivilgesellschaft. Organisationen wie PICUM, vertreten durch Silvia Carta, kritisieren die geplanten Maßnahmen als Angriff auf grundlegende Menschenrechte: Sie befürchten mehr Unsicherheit und Gefahr für Schutzsuchende – anstatt nachhaltiger Integration oder besseren Schutzes. Gleichwohl fällt auf: Die parlamentarische Zustimmung kam ungewöhnlich schnell zustande, was den Einfluss der politischen Kräfteverhältnisse unterstreicht.
Gleichzeitig einigte man sich auf ein neuartiges Verteilungsmodell für Asylsuchende innerhalb der EU. Ab Juni kommenden Jahres gilt: Jeder Staat kann wählen, entweder selbst Geflüchtete aufzunehmen oder pro abgelehntem Antragsteller eine Pauschale von 20.000 Euro zu entrichten. Viele Regierungen halten sich jedoch mit klaren Zusagen öffentlich zurück – ein Spiegelbild des angespannten Klimas.
Zukunftsperspektive: Unsicherer Konsens
Zusammengefasst signalisiert dieser Beschluss einen entschlossenen Kurswechsel – getragen von einem fragilen Konsens zwischen Pragmatismus und politischem Kalkül. Wie tragfähig diese neue Linie ist und welchen Preis sie für Menschenrechte bedeutet, dürfte die europäische Debatte noch lange prägen.